Archive for September, 2010


Dieser Text lehnt sich an das Shakespeare‘sche Original an, die letzten Worte des Puk aus dem Sommernachtstraum, und integriert dabei einen Teil meiner deutschen Fassung, übersetzt und manchmal neu gereimt von Uwe Friesel.

Wenn ich Schatten Euch beleidigt, denket dies, das mich verteidigt, dass mich nur der Schlaf umtrieb, als ich diese Zeilen schrieb. Denn mein Thema, schwach und nichtig, ist so flüchtig wie ein Traum. Drum verzeiht, was hier geschehen, bald sollt Ihr was Bess`res sehen, sonst will ich ein Lügner sein! So seid gegrüßt, Ihr alle miteinander. Spart nicht mit Lob, seid Ihr mir gewogen und – fühlt Euch nie von Eurer Phantasie betrogen!

Die englische Interpretation

If I, mere shadow, have offended, think but this, and all is mended: That I have but slumbered here, while these lines did tease my ear. And this weak and idle theme no more yielding but a dream. Fellows, do not reprehend, if you pardon, I will mend. And, as I’m an honest Puck, Neither lyer nor a mug, I have no regrets to all – So give applaus, don’t make me fall. But always trust your fantasie Because you`re right, because you’re free.

Cosia Immerscheen schlägt Spiegeleier in die Pfanne und macht daraus digitale Popart Bilder.

Außerdem entwirft und fertigt sie Gewänder für Frauen, die es mögen, sich ab und an in Gewändern

zu bewegen und gut zu fühlen.

Das heißt dann “vestidoarte” und ist im shop von wolftek zu bewundern, einfach auf das Bild klicken.

Auf derSeite von Cosia Immerscheen

geht es unüberhörbar leise zu, verschwommen deutlich und voller Zweifel mit ausgeprägtem Wahrheitsanspruch,

denn wer von uns ist schon in der Lage, die Geheimnisse des Lebens in passende Worte zu kleiden?

Nähern wir uns an.

Die Erfinderin und Protagonistin von EGGart ist in der glücklichen Lage, keine allgemeingültigen Antworten geben zu müssen. Im sicheren Zweifelsfall ist es für sie nämlich ganz einfach: Es liegt alles im Ei

Ei = mc2

25 Antworten aus einer Interviewserie für den Gemeindebrief der Michaelis-Gemeinde in Hamburg-Neugraben

Was ist der Sinn des Lebens?

So zu sein, wie ich bin!

Irgendwelche Spuren zu hinterlassen, etwas bewirken. Vielleicht sollte jemand sagen: „Das war eine gute Idee!“

Früher hätte ich darauf geantwortet: den Sinn des Lebens zu suchen. Heute halte ich den kategorischen Imperativ von Kant für wichtig: Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

Mein Gedanke dazu ist: So zu leben, als würde man noch einmal auf die Welt kommen, als wenn es eine Wiedergeburt gäbe und nicht so zu leben wie: Nach mir die Sintflut!

(lacht) Ach, gleich eine so schwierige Frage. Ich denke, seinen Weg zu finden in der Mischung zwischen den Anforderungen von außen und dem eigenen Ich.

Das ist eine Frage, über die ich nicht nachdenke. Das Leben hat Sinn. Ich hinterfrage den nicht.

Ich denke, es hat damit zu tun, in Sicherheit leben zu können, eine gute Gesundheit zu haben und mit sich selbst, seiner Familie und seinen Mitmenschen im Reinen zu sein. In diesen Zusammenhang passt für mich auch eine gute Berufsausbildung, um eine Familie ernähren zu können.

Aus seinem eigenen Leben etwas zu machen. Fähigkeiten einsetzen… Ach, darüber könnte man Romane schreiben!

Das fängt schon schwierig an. Ich denke Familie, Freude am Leben und Zufriedenheit. Denn wenn man nicht zufrieden ist, ist man auch nicht glücklich.

Andere ein wenig zufriedener zu machen.

Keine Ellenbogenmentalität zu entwickeln. Für mich bedeutet das zum Beispiel, dass die Menschen, mit denen ich arbeite, mit den Auswirkungen meiner Arbeit leben können.

Für mich ist der Sinn des Lebens, für andere Menschen Verantwortung übernehmen zu können und zu wollen.

Kommt darauf an, unter welchem Aspekt sie das betrachten, für mich die Lebenseinstellung, geprägt durch die christlichen Pfadfinder.

Die Familie.

Zu versuchen, Gottes Willen zu tun.

Eine Familie zu gründen, Familie intensiv zu leben und nach bestem Können dazu beizutragen, dass die Kinder gut groß werden.

Sicherlich meine Familie und Menschen, die ich als meine Freunde betrachten kann. Das Berufliche gehört aber genau so dazu wie mein Engagement im Verein mir Erfüllung gibt, wenn ich dieses große Wort benutzen darf.

Etwas zu lieben gehört zum Leben dazu.

Das ist aber eine schwierige Frage!

Dass so viele Leute wie möglich einfach singen, gemeinsam singen! Dazu möchte ich beitragen, das möchte ich vermitteln.

Das ist eine schwierige Frage. Gut mit Menschen umzugehen. Beruf und Privates im Gleichgewicht zu halten, dafür Sorge zu tragen, dass das private Umfeld stimmt, besonders die Familie.

Dass wir unsere Lebensaufgabe gut meistern.

Die Rückverbindung mit Gott.

Die Familie zu haben, Freude am Singen und am Leben, Geselligkeit mit Freunden und Reisen.

Zufrieden durchs Leben zu gehen und zu sehen, wie die Kinder gedeihen.

Gelesen am 1. September 2010 zum Antikriegstag, einer Veranstaltung des Verbandes Deutscher Schriftsteller in Hamburg

Mirt Hannelore Droege in "Der Biberpelz" von Gerhart Hauptman"

Die Autoren des Abends: ( von links) Uwe Friesel, Sandro Maier, Emina Kamber, Andreas Buschmann

(Harfe), Johanna Renate Wöhlke und Dagmar Seifert

Ich bin der Krieg

Ich bin der gewaltsame Massenkonflikt,

bin kontinuierlich  gerne sehr groß –

nicht nur spontan im Zusammenstoß!

Wie liebe ich dieses Leiden!

Wie liebe ich gefährliche Operationen,

strategisch geplant ohne Illusionen.

Wie liebe ich Kampf und Strategie,

eine Kampfhandlung genügt mir nie!

Bin planmäßig im Überfall,

am Boden und im Überschall,

am liebsten immer überall.

Für mich sind Waffen Poesie,

ich küsse und ich liebe sie.

Sie haben eine schöne Haut,

so kühl, so kalt, so wohlgebaut,

so voller Schwung und Energie,

ausdauernd und voll Harmonie

im Klang von Eisen und Metallen

und Wehklagen und Jammerhallen.

Weinen und Schreien sind schöne Laute –

Doch leider gibt`s auch mal ne Flaute.

Das nennt sich Frieden, wissen sie,

dies Wort allein schon – fürchterlich –

für mich ist´s nur gelegentlich…

… ein wenig amüsant…

Denn ich bin stärker, ich bin kräftig,

Den Frieden lull ich sachte ein

Mit guten Worten, das versteht sich,

das ist für ihn wie süßer Wein

und danach wird er oft sehr schläfrig.

Doch ich? Ich bleib wach!

Ich werde immer vom Schicksal geschickt.

Schauen Sie meine Streitkraft an –

Ich bin es, ich mobilisiere Mann um Mann.

Ich, ich, ich habe die Teflon Pfanne erfunden, den Kugelschreiber,

Übrigens auch das Internet.

Kein Morsen und Morden ohne mich!

Mir verdanken sie den Detektorempfänger,

Waschmittel und Moskitonetze.

Ich könnte weitermachen, ohne Hetze

Mit Vivil für die frische Luft der Soldaten,

all das ist durch mich nur da,

selbst die Mundharmonika.

Ich, der Krieg habe sie erfunden!

Sitzen sie nur da und staunen,

sind sie nur erstaunt und raunen!

Ich bin die Quelle aller Kreativität.

Ich bin die Nummer 1, mich kennen sie alle.

In Ruanda, Somalia, Sudan, Kolumbien, Peru, USA, Afghanistan, Indien, Myanmar, Pakistan, Philippinen, Mindanao, Sri Lanka, Irak, Israel, Türkei…

Überall husch ich mal schnell vorbei,

dann bleib ich gern lange.

Wer sonst von ihnen kann das?

Keiner!

Sich das Leben durch Frieden verderben?

Lieber sollten sie gleich sterben.

Bereichern sie meine heimlichen Heere

Unter der Erde und tief im Meere.

Es geht ihnen gut dort, glauben sie mir.

Das ewige Leben, Jungfrau`n und Bier.

Allerdings muss ich aufpassen.

Es ist nicht zu fassen.

Die Erfolgszahl der Kriege scheint mich verlassen.

Nur noch 17 Kriege in der Welt.

Vor zehn Jahren waren es noch 27, davor 34.

Muss ich mir Sorgen machen?

Konflikte entfachen und solche Sachen?

Menschen aufhetzen

Mit lügenden Sätzen,

Frieden verhetzen, Frieden verhetzen,

Häute und Leiber verletzen, verätzen…

Noch bin ich da und werde verweilen,

muss feilen an Beilen und Leiber verteilen.

Hab keine Zeit mehr, muss gehen, muss fliegen, muss eilen…

erschienen im Hamburger Abendblatt am 2. September 2010

„Das Schwein ist  noch auf der Autobahn!“ Gerd sagt das mit einem lachenden Gesicht in die Runde. Das Schwein auf der Autobahn? Er meint doch nicht etwa irgendeinen Menschen, den er nun gar nicht mag und dem er diesen „Ehrentitel“ angedeihen lässt? Nein, Gerd meint ein richtiges Schwein, ein gebratenes, Teile davon.

Hier sitzen nämlich  viele Gäste und warten darauf, dass die Sommerkälte dieses Nachmittags durch innere Wärme vertrieben wird – angespornt durch heiße Getränke und stärkendes, heiß dampfendes Essen. Es ist nämlich Richtfest. Ein neues Haus wächst seiner Bestimmung entgegen.

Die Rede des Poliers auf dem Dach ist gehalten, die Korngläser kreisten in der fröhlichen Runde unter den Regenschirmen. Dann schnell an die gedeckten Tische im neuen Haus, durch Pfützen im Flur, an denen sich schon ein spielendes Kind vergnügt und mit Schäufelchen und kleinem Besen beim Hin- und Herplatschen in seinem Element zu sein scheint.

Ja, die Atmosphäre strömt Kälte aus und verlangt nach Wärme von innen! So ein Rohbau lässt erst erahnen, wie gut man sich später fühlen wird – wenn die Heizung läuft und die Fenster dicht sind!

Das Schwein ist also unterwegs, im heißen Bratbehälter, aber wie gesagt: Noch ist es auf der Autobahn, und es ist Freitag und – es muss durch den Elbtunnel nach Süden zu der wartenden Festgemeinde transportiert werden, das Nadelöhr nicht nur für Schweinebraten, sondern auch das Nadelöhr für alle, die im Süden der Stadt leben.

Egal – das Schwein kommt pünktlich genug an. Die Gäste freuen sich sehr, denn sie haben ja inzwischen schon die flüssige Vorlage für den Braten eingefahren – und alle stimmen in begeisterte Begrüßungslaute aus, als der dampfende Braten herein getragen wird. Und was sagt Gerd? Wie nicht anders zu erwarten, sagt er einfach nur: „Da haben wir aber noch mal Schwein gehabt!“

März 2010

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Helmspark-Galerie in Seevetal/Hittfeld bei Hamburg

Ausstellungseröffnung “Fels und Stahl auf Leinwand trifft”

Petra Wittmund

Frank Focke

Helmuth Wolf

Ein Garten wie ein Lebenspark für Frank Focke

 

Chrysanthemenstunden-klein 

Von Johanna R. Wöhlke

Die letzte Vernissage mit Skulpturen von Frank Focke schien mir wie eine Feier in einem Lebenspark zu sein, so lebendig und so wunderbar eingepasst in den Garten der Galerie am Fachwerk in Jesteburg schienen seine Kunstwerke zu sein.

  

Die Galeristin Inge Zorn hatte schon vor zehn Jahren seine erste Vernissage ausgerichtet. Die Helmspark-Galerie richtete seine letzte Ausstellung aus und nun Inge Zorn und Franks Familie  diese letzte wunderbare Vernissage nach seinem Tod, für die man nur danken kann. Der richtige Ort, um darüber hinaus eine lebendige Erinnerung  zu bewahren!

  

 

Letzte Vernissage für Frank Focke

Living Stones. Bleibende Eindrücke in Stein, Bronze und Holz.

So nennen die Veranstalter die letzte Vernissage in memoriam Frank Focke.

Die Vernissage und Ausstellung findet statt im Rahmen der Kunstwoche Jesteburg in der Zeit vom 4. bis 12. September 2010.

Ort: Galerie im Fachwerk

Brückenstraße 10

21266 Jesteburg

Vernissage: Sonnabend, 4. September 2010, 16 Uhr

Die letzte Vernissage für einen wunderbaren Künstler, Menschen und Freund empfehlen wir allen, die Frank kannten und ihn durch seine Kunstwerke noch kennenlernen möchten.

Wir erinnern uns mit Freude und Dankbarkeit, seine Kunstwerke auch in unserer Galerie gehabt zu haben.

 

1. September 2010

Antikriegstag

Der Verband Deutscher Schriftsteller (VS), Landesverband Hamburg, lädt zur Lesung ein unter dem Motto: ANTIKRIEGSTAG

Lesende sind:
Dagmar Seifert, Johanna Renate Wöhlke, Uwe Friesel, Wolf Cropp, Sandro Maier
Musikalische Begleitung:
Emina Kamber ( Gesang), Andreas Buschmann ( Harfe)

Nach der gelungenen und sehr erfolgreichen Veranstaltung: ( von links)

Uwe Friesel, Sandro Maier, Emina Kamber, Andreas Buschmann, Johanna Renate Wöhlke, Wolf Cropp, Dagmar Seifert

St. Markus Kirche/ Hoheluft
Heider Straße 11,
20253 Hamburg
19 Uhr
Mein Beitrag:
Ich bin der Krieg!
Ich bin der gewaltsame Massenkonflikt,
bin kontinuierlich gerne sehr groß –
nicht nur spontan im Zusammenstoß!
Wie liebe ich dieses Leiden!

Wie liebe ich gefährliche Operationen,
strategisch geplant ohne Illusionen.
Wie liebe ich Kampf und Strategie,
eine Kampfhandlung genügt mir nie!

Bin planmäßig im Überfall,
am Boden und im Überschall,
am liebsten immer überall.

Für mich sind Waffen Poesie,
ich küsse und ich liebe sie.
Sie haben eine schöne Haut,
so kühl, so kalt, so wohlgebaut,
so voller Schwung und Energie,
ausdauernd und voll Harmonie
im Klang von Eisen und Metallen
und Wehklagen und Jammerhallen.

Weinen und Schreien sind schöne Laute -
Doch leider gibt`s auch mal ne Flaute.

Das nennt sich Frieden, wissen sie,
dies Wort allein schon – fürchterlich –
für mich ist´s nur gelegentlich…
… ein wenig amüsant…

Denn ich bin stärker, ich bin kräftig,

Den Frieden lull ich sachte ein
Mit guten Worten, das versteht sich,
das ist für ihn wie süßer Wein
und danach wird er oft sehr schläfrig.

Doch ich? Ich bleib wach!

Ich werde immer vom Schicksal geschickt.
Schauen Sie meine Streitkraft an –
Ich bin es, ich mobilisiere Mann um Mann.

Ich, ich, ich habe die Teflon Pfanne erfunden, den Kugelschreiber,
Übrigens auch das Internet.
Kein Morsen und Morden ohne mich!
Mir verdanken sie den Detektorempfänger,
Waschmittel und Moskitonetze.
Ich könnte weitermachen, ohne Hetze
Mit Vivil für die frische Luft der Soldaten,
all das ist durch mich nur da,
selbst die Mundharmonika.

Ich, der Krieg habe sie erfunden!
Sitzen sie nur da und staunen,
sind sie nur erstaunt und raunen!
Ich bin die Quelle aller Kreativität.

Ich bin die Nummer 1, mich kennen sie alle.
In Ruanda, Somalia, Sudan, Kolumbien, Peru, USA, Afghanistan, Indien, Myanmar, Pakistan, Philippinen, Mindanao, Sri Lanka, Irak, Israel, Türkei…

Überall husch ich mal schnell vorbei,
dann bleib ich gern lange.
Wer sonst von ihnen kann das?
Keiner!

Sich das Leben durch Frieden verderben?
Lieber sollten sie gleich sterben.
Bereichern sie meine heimlichen Heere
Unter der Erde und tief im Meere.
Es geht ihnen gut dort, glauben sie mir.
Das ewige Leben, Jungfrau`n und Bier.

Allerdings muss ich aufpassen.
Es ist nicht zu fassen.
Die Erfolgszahl der Kriege scheint mich verlassen.

Nur noch 17 Kriege in der Welt.
Vor zehn Jahren waren es noch 27, davor 34.
Muss ich mir Sorgen machen?
Konflikte entfachen und solche Sachen?
Menschen aufhetzen
Mit lügenden Sätzen,
Frieden verhetzen, Frieden verhetzen,
Häute und Leiber verletzen, verätzen…

Noch bin ich da und werde verweilen,
muss feilen an Beilen und Leiber verteilen.

Hab keine Zeit mehr, muss gehen, muss fliegen, muss eilen…

© alle Rechte bei Johanna Renate Wöhlke

Die Veranstaltung in der Presse:

http://angeschwemmt.wordpress.com/