Category: Gedichte


 

 

Die Bohne wurde in der Antike als Gemüse der Weisheit verehrt – weil man nach ihr Winde lassen musste, in denen der Lebensatem vermutet wurde…Das führt unweigerlich zu dem Versuch, dieses „Gemüse der Weisheit“ in Versen zu preisen!

Was haben Fürze und Bohnen mit Weisheit zu tun?

Vieltausend kleine Fürzelein
die passen in ein Jahr hinein,
entfleuchen uns oft akrobatisch,
rechthaberisch und aromatisch.

Wenn einem Feingeist sie entweichen,
sind kulturell sie ohnegleichen!
Und ebenfalls ohne Verdruss
der Weisheit stets ein Hochgenuss!

Wenn in des Menschen Eingeweiden
sich Festes und auch Gase scheiden,
ist dann der Weisheit letzter Schluss,
dass stets der Mensch sich trennen muss…?

Fazit:

Der Weisheit letzter Schluss scheint klein –
Genauso wie ein Fürzelein…

JvdK 2015

 

Von Frost umgeben

Eine kurze Geschichte am Tag der Jogginghose 2016 – Schwester der Leggings, ebenfalls aus dem Reich der Hosen bekannt und beliebt.

 

Eine kurze Geschichte aus dem Reich der Hosen

und/oder

Wie Karl Lagerfeld die Leggings erfunden haben könnte

und/oder

Großväter können inspirieren

 

Es war Winter, es war kalt, und der Opa war schon alt. Da kam Enkel Karl gefahren, um den alten Herrn zu sehn, wollt mit ihm spazieren gehn.

 

Als sie traten vor die Türe, fror es Karl an seiner Niere. Als der Opa das gesehen, blieb er in der Türe stehen. „Deinem Beinkleid aus Viskose fehlt die lange Unterhose, die ich gerne trag im Kalten, um den Körper warm zu halten“, mahnte er mit seinem Finger und zog Karl hinein ins Zimmer vor den alten Kleiderschrank, der nach Mottenkugeln stank.

 

Weiß und keine Spur von Farbe, unerotisch wie noch nie, fein gestapelt lagen sie. „Himmel, alle Modegötter, mir nicht diese Liebestöter!“, rief der Karl da voller Graus und lief aus dem Zimmer raus.

 

Statt in Baumwollunterhose blieb er lieber in Viskose. Dann – beim Frieren und im Schnee kam ihm plötzlich die Idee: Es entstand ein Modezwitter aus der Meisters Frostgezitter.

 

Und, was soll ich viel erzählen, in der nächsten Kollektion hatten Leggings Hochsaison! Weder Fisch sind sie noch Fleisch – weil einer Unterhose gleich. Doch dies bisschen Elasthan machte die Kritiken zahm. Denn lässt sich eine Hose dehnen, liegt ihr Vorteil auf der Hand: Sie reüssiert im Reich der Hosen in allen, wirklich allen Posen.

 

 

Die GEDOK ist als Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer e. V., das älteste und europaweit größte Netzwerk für Künstlerinnen aller Kunstgattungen: Bildende Kunst / Literatur / Musik / Angewandte Kunst / ArtDesign / Interdisziplinäre Kunst / Schauspiel / Tanz.
In diesem Fall handelt es sich um den Literatur Kalender 2015 der Gedok Franken. Danke für die Aufnahme meines Gedichtes “Bäume” in diesen Kalender, liebe Gedokerinnen in Franken! ( ISBN: 978-3-9815084-4-4), Preis im Handel: 14,50 Euro

 

Der Mühlstein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Mühlstein

Ich hab meinen Namen in Mehlstaub geschrieben,

hab ihn durch Millionen von Körnern gerieben.

Der Wind, er wehte. Die Mühle, sie drehte.

Es knarrte und scharrte auf windiger Warte.

Was wird nun bleiben vom Reiben und Treiben

und wäre geblieben vom  Sieben und Lieben?

Im Knarren verharren hält manchen zum Narren.

Vom  ewigen Zittern würd man nur verbittern.

Ich hab meinen Namen in Mehlstaub geschrieben,

hab ihn durch Millionen von Körnern gerieben.

Der Wind, er wehte. Die Mühle, sie drehte.

Vom Wehen im Drehen blieb nichts mehr zu sehen.

 

Im September 2014

Sonnenschmunzeln

 

Sonnenschmunzeln leuchtet leise.

Glitzert sich in kleine Wellen,

um ihr Dasein zu erhellen.

Tänzelt sich in jede Rinne

und betört so meine Sinne.

Stavanger-Hamburg mit der Queen Mary 2 im Juli 2014 zum Zehnjährigen ihres Einlaufens in Hamburg

 

Samen und Blüten der Physalis

Frühlingsdank an eine alte Physalisblüte

Oder

Das Leben ist nicht teilbar

 

Was wächst aus dem vergehenden Alten?

Das keimende Neue.

Was wächst aus dem keimenden Neuen?

Das blühende Jetzt.

Was strömt aus dem blühenden Jetzt?

Das kommende  Alte.

Was vollendet das kommende Alte?

Das vergehende Alte.

Frühling,

nun wächst aus dem vergehenden Alten

Das blühende Jetzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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So sieht er schon mal aus…

Der Granatapfelkernentferner   Oder

Willkommensgruß für ein neues Familienmitglied

 

Du bist der lebende Beweis,

dass ich von Äpfeln noch nicht alles weiß.

Ich weiß auch nichts von ihren Kernen

und von der Art, sie zu entfernen.

 

Mit Dir wird sich das ändern!

 

Granatäpfel, ihr Runden,

nur noch ein paar Stunden,

dann hab ich es geschafft

und schlürfe euren Saft!

 

Der ewige Baum

Ich bin ein Stein.

Was bin ich für ein Stein!

Bin ich nicht schön? Gefalle ich Euch?

Ich war und bin der Stein und werd` es immer sein.

Mensch, darauf kannst du dich verlassen

von Ewigkeit zu Ewigkeit.

(Als die das Prinzip der Liebe immanent verwaltende Evolution das Gehirn entwickelte, wusste sie noch nichts von  den unendlichen Möglichkeiten der realitätsgeleiteten Phantasie. Wie schön, wie schön. So gibt sie uns immer wieder neue Rätsel auf und schafft uns neue Gedanken bis zu unserem individuell gelebten jüngsten Tag)

25 Millionen Jahre Ewigkeit – Braunkohletagebau Profen ( Sachsen-Anhalt) 2013

 

Eine kleine Fotoauswahl zur Veranstaltung am 21. März 2013 in der GEDOK in Hamburg

Christa Krohne-Leonhardt hat die Lesung geplant

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Die bildende Künstlerin Hannelore Malzahn aus Hamburg schuf vier Bilder zu Frühlingsgedichten von Johanna Renate Wöhlke

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Christa Krohne-Leonhardt stellt Johanna Renate Wöhlke vor und liest auch vier ihrer Gedichte während der Veranstaltung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Lesen macht Freude

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Frühlingsgedichte und andere aus dem Buch Federpferde

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ein Danke zum Schluss