Archive for September, 2010


Mensch in Glühbirne

Es werde Licht

Birnenexistenz

(gedichtet zu einem Bild von WolfTek)

Es hockt ein Mensch in einer Birne,

vom Hinterteil bis zum Gehirne.

Der Künstler hat ihn eingeklemmt,

der Mensch erscheint verklemmt gehemmt.

Doch täuscht der Eindruck, wie mir scheint,

des Menschen Menschsein ist gemeint.

Strahlt er nicht ab und zu mal hell –

Bleibt ewig er –  ein Sparmodell…

erschienen im Hamburger Abendblatt am 27. September 2010

Die Meteorologen haben es leicht. Wenn sie einen Wetterbericht erstellen, können sie sich auf handfeste wissenschaftliche Fakten und Messwerte beziehen. Ein Hoch ist ein Hoch. Ein Tief ist ein Tief. Eine Gewitterfront ist eine Gewitterfront. Das ist nicht schwer. Außerdem müssen sie ja „ihr“ Wetter nicht erleben und durchleben – ich ignoriere jetzt einmal die Kollegen, die uns auch aus dem Regen und Sturm an der Nordsee mit der Kapuze über dem Kopf bibbernd erzählen: Hier regnet es und das Wetter ist miserabel.

Ich meine etwas anderes, dass wir Frauen nämlich das Wetter im Laufe der Jahreszeiten nach ganz anderen Kriterien einzuteilen pflegen. Eines davon sind Strümpfe: Sommer ist natürlich Barfußzeit, herrliche, wunderbare Barfußzeit! Endlich keine wärmenden Strümpfe tragen müssen. Sommer ist auch Sandalenzeit. Endlich keine einengenden Schuhe tragen müssen. Das alles ist natürlich sehr positiv und geeignet, den Menschen schon am Morgen beim Anziehen gute Laune zu bereiten.

Wie aber ist der Name dieser Jahreszeit? Dieser Zeit zwischen kaltem Morgen und manchmal auch noch sehr warmer Mittagssonne? Es ist die Zeit des unentschlossenen Morgens, des Fragens und Abwägens: Was zieht man an einem kalten Morgen an, von dem man nicht weiß, ob er sich am Mittag in einen warmen Frühherbsttag verwandelt haben wird?

Die Meteorologen haben es leicht. Sie sagen uns, die Temperaturen dieses Tages bewegen sich zwischen 12 und 20 Grad Celsius. Das hilft mir nun gar nicht. Das ist genau die nicht abzuschätzende Spanne zwischen Barfußzeit und Strumpfzeit.  Ja, so ist das in diesen Tagen. Aber schön ist es, wenn die Sonne scheint.

Genießen wir sie noch – schwitzen sind wir ja nach den Erfahrungen dieses Sommers gewöhnt. Was soll uns noch aus der Ruhe bringen? Nichts – außer ein Wetterbericht, der für morgen von gefühlten Temperaturen spricht, Temperaturen von „gefühlt“ zwischen 12 und 20 Grad. Da klinke ich mich aus. Ich bleibe Zuhause, im Bett – ohne Schuhe und Strümpfe. Dieser Platz ist gefühlt sicher, was die Temperaturen angeht…

erschienen im Hamburger Abendblatt am 21. September 2010

Geburtstagsglückwünsche zu schreiben, das ist nicht jedermanns Sache. Die Geister teilen sich. Der eine schreibt sowieso gerne und viel, also auch dann. Der andere ist ein Schreibmuffel und fühlt sich sehr unwohl dabei, seine Gedanken zu Papier bringen zu müssen – und dann die Formulierungen!

Wir wünschen alles Gute. Wir wünschen alles Liebe. Wir wünschen Glück und Erfolg. Wir wünschen Gesundheit….Was wünschen wir nicht alles gerne, wenn wir eine Freude machen wollen. So ist das mit Glückwünschen. Wir schreiben aber nicht nur Glückwünsche.

Neulich plauderte eine Freundin aus dem Nähkästchen ihrer Jugend und gestand mir, dass sie die ersten Liebesbriefe an ihren Freund, der seit vielen Jahren ihr Ehemann ist, mit Hilfe einer damaligen Freundin geschrieben hat. Sie sei so unsicher gewesen und hätte sich zu Anfang nicht getraut, hätte Schwierigkeiten gehabt, „auf dem Papier ein wenig zu säuseln.“

Dann wäre es besser geworden und die wirklich intimen Dinge – sie schmunzelte in der Erinnerung – die habe sie dann selbst geschrieben.

Was lehrt uns das? Nicht verzagen beim Schreiben von Glückwünschen, guten Worten und Liebesbekundungen.

Erstens werden sie gerne empfangen, dann gerne gelesen – und wenn man Glück hat, auch gerne erwidert. Zweitens wird es immer wieder gute Freunde geben, die helfen können. Drittens und zu guter Letzt – sind sie auch nach Jahren noch geeignet, uns auf eine schöne Erinnerungsreise mitzunehmen in gelebtes Leben. Denn, wie heißt es so schön: Was der Mensch schwarz auf weiß besitzt, das kann er getrost nach Hause tragen – in Form eines lieben Briefes ist das gewichtsmäßig gerade noch zu schaffen.

Auch das passende rosafarbene Bändchen dürfte in vielen Schreibtischschubladen und unter Wäschestapeln noch seinen Platz haben. Schauen Sie doch einmal nach, machen Sie sich auf einen Erinnerungsweg – wie war das noch damals. Worte nehmen uns mit auf den Weg!

Von Johanna Renate Wöhlke

Als es Gott in den Sinn gekommen war, die menschliche Welt zu erschaffen, machte er viele Versuche. Jeder gute Baumeister hat keine festen Pläne im Kopf, er spielt und experimentiert mit Möglichkeiten. Er entwirft und verwirft. Er sieht und begutachtet. Er testet und entscheidet. Gott ist ein omnipotenter Planer und Spieler, ein Allmöglichkeitenspieler. Weil das so ist, hat er aus göttlicher Weisheit und wissendem Mitgefühl auch den Menschen ähnliche Möglichkeiten eingeräumt, aber davon will ich später erzählen.

Er nahm sich also Papier, vielleicht auch Stoff, malte sich seine Welt in bunten Farben und vielfältigen Formen auf und begann, mit den Abbildern seiner Welt zu experimentieren. Glatt und schön sollte die Welt aussehen,  so fand er zuerst.

Er malte und malte -  und malte das Meer. Das Meer war eben und lag wie ein schwerer Teppich auf der Erde. Aber nach einer Weile langweilte sich Gott bei seinem Anblick. Schöner, dachte er, schöner ist es mit Verwerfungen und etwas Unruhe. Er begann, das Meer hin und her zu schieben. So entstanden Falten. Gott nannte sie Wellen.

Gott empfand immer mehr Freude daran, mit seiner Schöpfung zu spielen und begann, auch die ebene Erde hin und her zu schieben, sie zu verwerfen, zu falten und zu fälteln und zu erproben, wie flexibel sie sein könnte. So entstanden Erdfalten. Gott nannte sie Hügel, Berge, Klippen und Gebirge. Er verbog und verkantete, schichtete sie schroff, legte zusammen und zog auseinander, verformte und verrunzelte mit Freude.

Immer vielschichtiger wurde die Welt. Immer mehr formte sich ihr Gesicht und entwickelten sich ihre Konturen. Am Ende erwachte sie im Glanz der Morgensonne, versank im Glühen der Abendsonne und immer waren es die göttlichen Falten, die der Erde dabei ihre bizarre, strahlende Schönheit schenkten.  Ich werde sie Ruga nennen, dachte Gott, Ruga, die Gefaltete.

An dem Tag, als Gott den Menschen erschuf, war es windstill über den Meeren. So wurde auch der Mensch  glatt, jung und schön und doch hatte er auch Falten. Denn Gott  hatte Gefallen gefunden an seiner vielfaltigen Welt.

Der Mensch besah sich die göttliche Welt. Er durchstreifte sie, eroberte sie so gut er konnte. Doch immer mehr fühlte er ein Unvermögen. Immer unzufriedener wurde er. Er besah das Meer und konnte keine Wellen machen. Er besah die Berge und konnte keine Hügel aufschichten und Täler formen. Er eroberte sich den Himmel und konnte doch nicht eine einzige Wolke daran hindern, ihren ureigenen Lauf zu nehmen.

Gott sah, dass der Mensch unzufrieden war. Das beunruhigte ihn und er dachte bei sich: Ich sollte ihm ein Spielzeug geben, ein Spielzeug, das ihn für die Zeit seines Erdenlebens wenigstens ein wenig zufriedener macht – und er erinnerte sich an seine ersten Zeichnungen, die er von der Welt gemacht hatte. Und Gott suchte und fand die Papiere und Stoffe mit den Zeichnungen und gab sie dem Menschen.

Als der Mensch diese göttlichen Zeichnungen sah, war er begeistert. Er riss sie Gott aus der Hand und begann sofort, damit zu spielen. Er verbog und verkantete, schichtete sie schroff, legte zusammen und zog auseinander, verformte und verrunzelte mit Freude. Endlich war die Welt ein Spielzeug in seinen Händen. Er konnte sie formen nach seinem Bild.

Gott setzte sich zufrieden neben den Menschen, schaute ihm zu, ermunterte ihn erwartungsvoll und neugierig zu immer wieder neuen Spielen mit den göttlichen Entwürfen der Welt und dachte bei sich: Das habe ich gut gemacht. Der Mensch ist fähig zu seinen Werken, wenn ich sie ihm meine in die Hand gebe. Das soll Kunst genannt werden.

Und Gott lehnte sich zurück und war glücklich.

Vom 23. Oktober 2010 bis 8.November 2010 finden im Süden Hamburgs die Kulturtage Süderelbe  statt. Als Service und Hilfe für die Beteiligten veröffentliche ich den Terminkalender der Kulturtage.

Meine Veranstaltung:

Johanna R.Wöhlke

Johanna R. Wöhlke

Jan Kehrberger

Jan Kehrberger

Renate Gresens


Sonntag

7.11.

15 Uhr

„Von Menschen, Melodein und Spiegeleiern“

Johanna Renate Wöhlke liest, singt und zeigt einen Querschnitt ihrer Werke, begleitet von Jan Kehrberger an der Orgel und am Flügel

www.jrwoehlke.de

Michaelis Kirche

Neugraben

Cuxhavener Str. 323



Sonnabend

23.10.

14 Uhr

Laternen basteln für Kinder

Veranstalter: Neuwiedenthal aktiv e.V.

Tel.: 796 64206   www.neuwiedenthal-aktiv.de

Stadtteilhaus

Neuwiedenthal

Stubbenhof 18

Sonnabend

23.10.

15 Uhr

Führung durch die Kirche

„Der älteste Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe, seine Kirche und die Gemeinde.“ Kontakt: Helianthe Kloth   www.kirche-suederelbe.de

St. Maria-Magdalena-Kirche

Moorburg

Nehusweg 2

Sonnabend

23.10.

15 Uhr

Ein bunter Nachmittag mit Gesang und Tanz.

Kontakt: Vereinigung Süderelbe e.V.– Hannelore Bobeck

www.vereinigung-suederelbe.de  Tel.: 701 017 28

Landhaus Jägerhof

Hausbruch

Ehestorfer Heuweg 12-14

Sonnabend

23.10.  19 Uhr

Einlass bis 19.15 Uhr.

„OM-Singen: Heilsam für sich selbst und die Umgebung“

Kontakt: Dr. Thomas Kahl      www.seelische-staerke.de

Eintritt frei. Spende für Flutopfer in Pakistan wird erbeten

Michaelis Kirche

Neugraben

Cuxhavener Str. 323

Sonntag

24.10.

11 Uhr

Führung durch die Kirche

„Der älteste Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe, seine Kirche und die Gemeinde.“ Kontakt: Helianthe Kloth   www.kirche-suederelbe.de

St. Maria-Magdalena-Kirche

Moorburg

Nehusweg 2

Sonntag

24.10.

13 -19 Uhr

Einführung in das Didgeridoo-Spiel

Workshop mit Christian Zschiesche       Gebühr: 39.- €

Tel.: 796 72 22    www.kulturhaus-suederelbe.de

Kulturhaus Süderelbe

Hausbruch

Ehestorfer Heuweg 20

Sonntag

24.10.

17 Uhr

„Mit Trompeten und Posaunen“

Festliche Bläsermusik aus Skandinavien

- Bläser der Thomasgemeinde (Ltg. Willi Nolte)   www.kirche-suederelbe.de

St. Gertrud-Kirche

Altenwerder

Altenwerder Kirchenweg

Dienstag

26.10.

15 Uhr

Wolfram Eicke: „Der Notenbaum“

Lesung mit Musik für Kinder ab 8 Jahren.

Eintritt 1,50 €   Tel.: 701 76 22    www.buecherhallen.de

Bücherhalle

Neugraben

Neugrabener Markt 7

Dienstag

26.10.

18.30 Uhr

„Vierlerlei Sprünge“

Angela Forster und Teilnehmer der Schreibwerkstatt des Kulturhauses Süderelbe. (Mit Gewinnspiel für die Gäste) Tel.:797 92 50,  frudini@freenet.de

Falkcafe

Neugraben

Heidrand 5

Dienstag

26.10.

19-21 Uhr

„Bilder“

Offenes Atelier bei Rainer Söhl

www.rainersoehl.de            Tel.  797 511 66

Rainer Söhl

Hausbruch

Cuxhavener Straße 108

Mittwoch

27.10.

10 Uhr

„Ich pflanz´ Dir einen Baum vor Deine Tür“

Konzert mit den Liedermachern N. und D. Jehn   (www.jehnmusik.de)

Eintritt: 2.- €               Für Kitas, Vorschul- und 1. und 2. Klassen.

Um Voranmeldung  wird gebeten: DRK Kita Stubbenhof    Tel.: 79 79 024

Aula der Schule Quellmoor

Neuwiedenthal

Quellmoor 24

Mittwoch

27.10.

19.30 Uhr

„Tanzkreis Neugraben I“

Kontakt: Ring für Heimattanz e.V.

Ltg. Arnold Bökel, Tel: 701 65 15

Falkenberghalle

Neugraben

Heidrand 5

Donnerstag

28.10.

15 Uhr

Konzertnachmittag mit dem Klassenorchester des Friedrich- Ebert- Gymnasiums Harburg zugunsten einer Schule in Indien

Eintritt für Gäste: 4.-€    www.vhw-neugraben.de

Seniorenresidenz

Neugraben

Falkenbergsweg 1

Donnerstag

28.10.

16.30 Uhr

„Tanzkreis Falkenberg“ für Jugendliche zwischen 10 und 16 J. Kontakt.: Ring für Heimattanz e.V.

Ltg. Meike Urban, Tel.: 257 713 79

Falkenberghalle

Neugraben

Heidrand 5

Donnerstag

28.10.

19.30 Uhr

„Unser Ort“ – Geschichten zur Geschichte

„Von Kiepenkerl und Falkenberg…“ Joachim Permien erzählt

Tel.: 701 76 22    www.buecherhallen.de

Bücherhalle

Neugraben

Neugrabener Markt 7

Donnerstag

28.10.

19.30 Uhr

„Tanzkreis Neugraben II“

Kontakt:Ring für Heimattanz e.V.

Ltg. Martin Aruta, Tel.: 741 143 17

Falkenberghalle

Neugraben

Heidrand 5

Freitag

29.10.

17 Uhr

„Nachterlebnisse in der Heide“

Mitmachprogramm für Familien zum Thema Insekten

Tel.: 702 66 18      www.stiftung-naturschutz-hh.de

Naturschutz-Informationshaus Schafstall Fischbeker Heideweg 43a
Freitag

29.10.

19.30 Uhr

„Phönix aus dem Viertel”, Günther Krass liest

und Dörte Ellerbrock stellt Bilder und Keramiken aus.

Tel.: 796 72 22    www.kulturhaus-suederelbe.de

Kulturhaus Süderelbe

Hausbruch

Ehestorfer Heuweg 20

Freitag

29.10.

20.00 Uhr

Rock-Folk-Konzert von „Lothlorien“ and friends

Live and unplugged. In der Schule Ohrnsweg.

Eintritt ist frei         www.ohrnsweg.de Tel.: 70 20 60-0

Schule Ohrnsweg

Fischbek

Ohrnsweg 52

Sonnabend

30.10.

10-18 Uhr

„Skulpturen im Sommeratelier“

Offenes Atelier bei Yves Rasch

www.schwuenge.de

Sommeratelier

Hausbruch

Ehestorfer Heuweg 89

Sonnabend

30.10.

10-18 Uhr

„Stein-Holz-Eisen“ Skulpturen

Gartenausstellung bei Jens Backens

Tel.: 796 57 70

Jens Backens

Alvesen

Heinrich-Wendt-Weg 18

Sonnabend

30.10.

14-19 Uhr

„Unser Ort – wie sehen wir das Kulturhaus“

Ausstellungen der Seiden- und Aquarellmaler, der Holzschnitzer und der Stilllebengruppe.

sowie Buchpräsentation der Aquarellgruppe: „Kulturpinsel“

Tel.: 796 72 22    www.kulturhaus-suederelbe.de

Kulturhaus Süderelbe

Hausbruch

Ehestorfer Heuweg 20

Sonnabend

30.10.

15 Uhr

Führung durch die Kirche

„Der älteste Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe, seine Kirche und die Gemeinde.“     Kontakt: Helianthe Kloth   www.kirche-suederelbe.de

St. Maria-Magdalena-Kirche

Moorburg

Nehusweg 2

Sonnabend

30.10.

16 Uhr

„Vierlerlei Sprünge“

Angela Forster und Teilnehmer der Schreibwerkstatt des Kulturhauses Süderelbe. Begleitet durch die „Little Cimarron Band“

Eintritt: Spende     Tel.: 797 92 50, frudini@freenet.de

Neuer Striepensaal

Neuwiedenthal

Streipenweg 40

Sonntag

30.10.

11 Uhr

Führung durch die Kirche

„Der älteste Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe, seine Kirche und die Gemeinde.“     Kontakt: Helianthe Kloth   www.kirche-suederelbe.de

St. Maria-Magdalena-Kirche

Moorburg

Nehusweg 2

Sonntag

31.10.

14-19 Uhr

„Unser Ort – wie sehen wir das Kulturhaus“

Ausstellungen der: Freitags-, Seiden- und Aquarellmaler, der Holzschnitzer und der Stilllebengruppe.

Buchpräsentation der Gruppe: Kulturpinsel   Tel.: 796 72 22

Kulturhaus Süderelbe

Hausbruch

Ehestorfer Heuweg 20

Sonntag

31.10.

17 Uhr

„Hallo Luther!“

Süderelbe feiert Reformation mit Kabarett und Musik

www.kirche-suederelbe.de

Cornelius-Kirche

Fischbek

Dritte Meile 1

Sonntag,

31.10.  19 Uhr

Einlass bis 19.15 Uhr.

„OM-Singen: Heilsam für sich selbst und die Umgebung“

Kontakt: Dr. Thomas Kahl     www.seelische-staerke.de

Eintritt frei. Spende für Flutopfer in Pakistan wird erbeten

Michaelis Kirche

Neugraben

Cuxhavener Str. 323

Montag bis Freitag

1.11. – 5.11.

„Blick hinter die Kulissen“

Offene Ateliers (jeweils nach Voranmeldung)

Tel.:  796 72 22   www.kulturhaus-suederelbe.de

Kulturhaus Süderelbe

Hausbruch

Ehestorfer Heuweg 20

Dienstag

26.10.

19-21 Uhr

„Bilder“

Offenes Atelier bei Rainer Söhl

www.rainersoehl.de            Tel.  797 511 66

Rainer Söhl

Hausbruch

Cuxhavener Straße 108

Mittwoch

3.11.

14-17 Uhr

„Die Mal- und Kreativgruppe stellt aus:

Fotos, Collagen und Bilder“. (Ausstellungseröffnung)

Eintritt ist frei. Für Snacks und Getränke ist gesorgt.

Kontakt: KAJÜTE      Tel.:702 76 64    www.der-hafen-vph.de

KAJÜTE – Kontakt und Beratungsstelle Süderelbe

Neugraben

Haferacker 14

Mittwoch

3.11.

17.30 Uhr

weitere Termine nach Absprache

„Kunst 1 = Höhenflug.“ (Ausstellungseröffnung)

Gemeinsam mit ortsansässigen Künstlern (Jörn Kröger) zeigt das Atelier Freistil Kunstwerke in seinen Räumlichkeiten. Exponate und kreative Produkte des Ateliers stehen zum Verkauf.

Kontakt: Bettina Schiel,   Tel.: 796 125 59, www.lmbhh.de

Atelier Freistil

Hausbruch

Försterkamp 11

Mittwoch

3.11.

19.30 Uhr

„Tanzkreis Neugraben I“

Kontakt: Ring für Heimattanz e.V.

Ltg. Arnold Bökel, Tel.: 701 65 15

Falkenberghalle

Neugraben

Heidrand 5

Donnerstag

4.11.

16.30 Uhr

„Tanzkreis Falkenberg“ für Jugendliche zwischen 10 und 16 J. Kontakt: Ring für Heimattanz e.V.

Ltg. Meike Urban, Tel.: 257 713 79

Falkenberghalle

Neugraben

Heidrand 5

Donnerstag

4.11.

19.30 Uhr

„Tanzkreis Neugraben II“

Kontakt:Ring für Heimattanz e.V.

Ltg. Martin Aruta, Tel.: 741 143 17

Falkenberghalle

Neugraben

Heidrand 5

Freitag

5.11.

20 Uhr

Eintritt: 11.- € ;   Vorverkauf 9.-€

Bernhard Weber präsentiert: „Ringelnatz, Tucholsky und Kästner – Lerne lachen ohne zu weinen“.

Tief- und Unsinn liegen eng beieinander in den Reflexionen einer ver-rückten Zeit. Zeitlos: Webers facettenreicher, sprach und stimmgewaltiger Auftritt. Eine geniale Schauspielrezitation mit anrührend, humorvollem Gesang.

Tel.: 796 72 22    www.kulturhaus-suederelbe.de

Kulturhaus Süderelbe

Hausbruch

Ehestorfer Heuweg 20

Sonnabend

6.11.

14-19 Uhr

„Surrealismus“

Ausstellung des Ölmalkurses von Margrit Werner

Tel.:  796 72 22    www.kulturhaus-suederelbe.de

Kulturhaus Süderelbe

Hausbruch

Ehestorfer Heuweg 20

Sonnabend

6.11.

14-20 Uhr

„Kunsthandwerker-Markt“

Kontakt: Elbdeich e.V., Tel.: 328 402 27, www.elbdeich.org

Kulturzentrum Elbdeich e.V.

Moorburg

Moorburger Elbdeich 249

Sonnabend

6.11.

14-20 Uhr

„Moorburg Forever“, (Ausstellung)

Claudia Kulenkampff (Installation), Luise Haeggquist (Villa Gardening), Frank Wagner (Videoprojektion u.a.)

Kontakt: Elbdeich e.V., Tel.: 328 402 27, www.elbdeich.org

Kulturzentrum Elbdeich e.V.

Moorburg

Moorburger Elbdeich 249

Sonnabend

6.11.

15-15.45 Uhr

Führung durch die Kirche

„Der älteste Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe, seine Kirche und die Gemeinde.“       Kontakt: Helianthe Kloth   www.kirche-suederelbe.de

St. Maria-Magdalena-Kirche

Moorburg

Nehusweg 2

Sonnabend

6.11.

15 Uhr

Eintritt: 10.- €

„Spaniens Gitarren“
Der Zauber Spaniens in einem einzigartigen Konzert
Mitwirkende: Gemischter Chor Süderelbe      Flamenco-Tanz: Maria Carmen
Gitarre: Vincent Sebastian Kaczmarczyk

Tel.:Ingrid Sedlacek    Tel.:  701 43 22          www.chorverband-hh.de

Falkenberghalle

Neugraben

Heidrand 5

Sonnabend

6.11.

16 Uhr

„Das Laternenmädchen“

Die Märchenpuppenbühne „Die Sterntaler“ spielt für Menschen ab 3 Jahre.

www.die-sterntaler.de    Tel.: 740 12 26

Kulturzentrum Elbdeich e.V.

Moorburg

Moorburger Elbdeich 249

Sonnabend

6.11.

16-18 Uhr

„Vierlerlei Sprünge“

Angela Forster und Teilnehmer der Schreibwerkstatt des Kulturhauses Süderelbe. Begleitet durch die „Little Cimarron Band“

Eintritt: Spende    Tel.:  797 92 50,  frudini@freenet.de

Michaelis Kirche

Neugraben

Cuxhavener Str. 323

Sonntag

7.11.

11-16 Uhr

„Surrealismus“

Ausstellung des Ölmalkurses von Margrit Werner

Tel.:  796 72 22    www.kulturhaus-suederelbe.de

Kulturhaus Süderelbe

Hausbruch

Ehestorfer Heuweg 20

Sonntag

7.11.

11-11.45 Uhr

Führung durch die Kirche

„Der älteste Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe, seine Kirche und die Gemeinde.“     Kontakt: Helianthe Kloth   www.kirche-suederelbe.de

St. Maria-Magdalena-Kirche

Moorburg

Nehusweg 2

Sonntag

7.11.

11-18 Uhr

„Kunsthandwerker-Markt“ mit Brunch

Kontakt: Elbdeich e.V., Tel.: 328 402 27, www.elbdeich.org

Kulturzentrum Elbdeich e.V.

Moorburg

Moorburger Elbdeich 249

Sonntag

7.11.

11-18 Uhr

„Moorburg Forever“, (Ausstellung)

Claudia Kulenkampff (Installation), Luise Haeggquist (Villa Gardening), Frank Wagner (Videoprojektion u.a.)

Kontakt: Elbdeich e.V., Tel.: 328 4022 7, www.elbdeich.org

Kulturzentrum Elbdeich e.V.

Moorburg

Moorburger Elbdeich 249

Sonntag

7.11.

13.30 und 15 Uhr

„150 Millionen Jahre Bienen“

Vortrag von Klaus Schröder, Imkerverein Harburg-Seevetal

Tel.: 702 66 18      www.stiftung-naturschutz-hh.de

Naturschutz-Informationshaus Schafstall, Fischbeker Heideweg 43a
Sonntag

7.11.

15-17 Uhr

„Literarischer Streifzug durch Neuwiedenthal“

Ein Literatur-Cafe. Kuchen und Texte von Mädchen aus Neuwiedenthal

www.maedchenclub.net    Tel.:  796 55 98

Mädchenclub

Neuwiedenthal

Lange Striepen 7

Sonntag

7.11.

15 Uhr

„Das Laternenmädchen“

Die Märchenpuppenbühne „Die Sterntaler“ spielt für Menschen ab 3 Jahre.

www.die-sterntaler.de    Tel.:  740 12 26

Kulturzentrum Elbdeich e.V.

Moorburg

Moorburger Elbdeich 249

Sonntag

7.11.

15 Uhr

„Von Menschen, Melodein und Spiegeleiern“

Johanna Renate Wöhlke liest, singt und zeigt einen Querschnitt ihrer Werke, begleitet von Jan Kehrberger an der Orgel und am Flügel

www.jrwoehlke.de

Michaelis Kirche

Neugraben

Cuxhavener Str. 323

Sonntag

7.11.

16.30 Uhr

„Mein junges Leben hat ein End´“,

Neuenfelder Orgelmusik mit Martin Lücker (Arp-Schnitger-Orgel)

Tel. 745 92 96   www.kirche-suederelbe.de

St.Pankratius-Kirche Neuenfelde

Organistenweg 7

Montag

8.11.

10 Uhr

„Gehe nach ich weiß nicht wo und hole das ich weiß nicht was.“

Jörn-Uwe Wulf erzählt Märchen aus Russland für Kinder ab 8 Jahren. Musikalische Begleitung mit Harfenmusik

Tel.: 701 76 22    www.buecherhallen.de

Bücherhalle

Neugraben

Neugrabener Markt 7

Montag

8.11.

15-17.30 Uhr

Kinderkino: „Prinzessin Lillifee“

Kontakt: Neuwiedenthal aktiv e.V., Tel.:  7964206, www.neuwiedenthal-aktiv.de

Stadtteilhaus

Neuwiedenthal

Stubbenhof 18

Helmspark- Galerie in Südamerika

 

Im neuen, in mehreren Ländern Südamerikas erscheinenden Kulturmagazin A&E ist auch die Helmspark- Galerie gebührend vertreten.

Vorderseite des A&E- MagazinsVorderseite des A&E- Magazins 

Rückseite des A&E- MagazinsRückseite des A&E- Magazins 

 


Was fließt denn da?

Im Bundesanzeiger Verlag erscheint eine monatliche Broschüre, der „Gesetzgebungskalender“. Er enthält die Änderungen des Bundesrechtes auf einen Blick. Auf einen Blick? Das bedeutet schauen, aber bedeutet es auch verstehen? Nein, das bedeutet es nicht, aber: Vielleicht sollten wir als Bürger uns einmal so einen aktuellen Kalender einfach nur vor Augen führen lassen. Was und woran arbeiten Volksvertreter und Regierung in Berlin?

Liebe Leser und Leserinnen, verstehen Sie die folgende aktuelle Aufzählung von Gesetzesvorhaben als das, was sie ist: den Versuch einer Balance zwischen Verstehen und Nichtverstehen in der Komplexität einer parlamentarischen Demokratie, den Versuch einer ernsthaften Balance zwischen Notwendigkeit und Überfluss, den Versuch einer ganz normalen Bürgerin, ihren Staat und ihre Gesellschaft in ihren Stärken und Schwächen wahrzunehmen. Ganz einfach. Ohne zu belehren, ohne zu kritisieren, ohne Besserwisserei.

Gesetz zur Umsetzung steuerlicher EU-Vorgaben

Fünftes Gesetz zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes

Gesetz zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes

Gesetz zur Änderung der Abgabenverordnung ( Abschaffung der   steuerbefreienden Selbstanzeige bei Steuerhinterziehungen)

Gesetz zum Schutz vor schweren Wiederholungstaten durch Anordnung der Unterbringung in der Sicherungsverwahrung bei sogenannten Ersttätern

Gesetz zum Verbot der geschäftsmäßigen Vermittlung von Gelegenheiten zur   Selbsttötung

Gesetz zur Verbesserung des Schutzes der Pressefreiheit im Strafverfahren

Gesetz zur Bekämpfung des Dopings im Sport

Gesetz zur Verbesserung des Jugendschutzes

Strafrechtsänderungsgesetz §166 StGB

Gesetz zur Verbesdserung der Position der Opfer im Strafverfahren

Gesetz zur Modifikation der Fristenregelung bei der vorbehaltenen Sicherungsverwahrung

Strafrechtsänderungsgesetz §§ 176, 179, 232 STGB

Gesetz zur Änderung des Strafgesetzbuches

Gesetzt zur besseren Bekämpfung des Einbringens von Rauschgift in Vollzugsanstalten

Strafrechtsänderungsgesetz zur Strafbarkeit der Verstümmelung weiblicher Genitalien

Gesetz…über die Anwendung des Grundsatzes der gegenseitigen Anerkennung von Geldstrafen und Geldbußen

Gesetz zur Bekämpfung der Zwangsheirat und zum besseren Schutz der Opfer von Zwangsheirat

Gesetz zur Änderung des Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes

Gesetz zur Stärkung der Täterverantwortung

Gesetz zur Verbesserung der Effektivität des Strafverfahrens

Gesetz…Strafbarkeit der Werbung für Suizidbeihilfe

Gesetz zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in der Pflege

Gesetz zur Entbürokratisierung der Pflege

Gesetz zur Änderung des Teilzeit- und Befristungsgestzes

Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch

Gesetz zur Änderung des Zweiten und des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch

Gesetz zur Einführung zusätzlicher Leistungen für Kinder und Jugendliche

Gesetz zur Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit

Gesetz zur Änderung des Fünften und des Zwölften Sozialgesetzbuch

Sechstes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch

Gesetz zu dem Übereinkommen Nr.187 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 15. Juni 2006 über den Förderungsrahmen für den Arbeitsschutz…

Es folgen noch ungefähr 75, in Buchstaben FÜNFUNDSIEBZIG, solcher aktueller Gesetzesvorhaben.

Wer diesen Beitrag als Glosse missverstehen möchte, mag das tun.

www.gesetzgebungskalender.de

Die Helmspark-Galerie, angesiedelt im Möbelhaus Witt, wurde im April 2009 ins Leben gerufen.

Alle Informationen über Ausstellungen und Galeriegespräche sind auf der Homepage der Galerie zu finden.

www.helmspark-galerie.de/

Fast ein Jahr ist vergangen, seit die Idee zur Helmspark-Galerie geboren wurde, eine Freundschaftsidee und eine Idee für die Kunst – gewachsen auf der Idee von Frieder und Rosi Höger, den Galerieraum in ihrem Möbelhaus auf ihre Kosten zur Verfügung zu stellen. Das versetzte unsKuratoren, Johanna Renate Wöhlke und Dr. Wolf Tekook, in  die Lage, Ausstellungen zu planen und durchzuführen. Dafür sind wir sehr dankbar und freuen uns, dass durch dieses Engagement der Inhaber des Möbelhauses Witt die junge Pflanze Helmspark-Galerie während eines Jahres nun schon gutes Wachstum und Blüten entwickelt hat. An dieser Stelle also ein herzliches Dankeschön an unsere Sponsoren Rosi und Frieder Höger

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Rosemarie und Frieder Höger

Bäume rufen im Frühjahr, im Sommer und im Herbst Begeisterungsstürme hervor. Dichter besingen das junge, zarte Grün, Hymnen und Lobgesänge werden über den Frühling und sein vom Winter erlösendes Grün geschrieben, Maler und Künstler machen sich Bäume zum Thema: Endlich, der Winter ist vorüber.

Das Grün der Bäume kündet es an, leitet über in den Sommer und dann in den bunten Herbst, in den wunderschönen bunten Herbst! Dann fallen die Blätter. Sie liegen herum, erzeugen Unlust und Ärger. Ja, der „rundum pflegeleichte“ Baum für menschliche Bedürfnisse ist von der Natur nicht vorgesehen. Genauso wenig, wie der rundum pflegeleichte Mensch nicht vorgesehen ist. Es gibt ihn nicht. Es bleibt auch ihm nicht erspart, ein Leben zwischen Frühling und Herbst zu führen.

Was schreibe ich da? Es bleibt ihm nicht erspart, ein Leben zwischen Frühling und Herbst zu führen? Das müsste anders lauten, viel anders, nämlich so: Es ist ihm geschenkt, ein Leben zwischen Frühling und Herbst zu führen. Diese Aussage träfe unser Leben besser.

Wir erleben und durchleben die Jahreszeiten und die Jahreszeiten des Lebens und sollten den Vergleich nicht scheuen, auch dann nicht, wenn sich an uns die Farben des Herbstes zeigen. Sind sie nicht wunderschön?

Zeigen sie nicht das ganze Lebensspektrum gelebter Zeit?

Sie machen uns nichts vor, sind ehrlich, offen und sogar bezaubernd. Halten wir uns nicht mit Trauer darüber auf, dass alles vergänglich ist. Bewahren wir uns die Gewissheit, dass jeder von uns in seinem gleich vergänglichen Leben sein Reservoir an Farben sammelt, seine eigenen Farben entwickelt und in sein Leben und das anderer Menschen einzuweben vermag.

Ein buntes Blatt zu sein im Teppich des Lebens, das ist uns bestimmt. Das können wir nicht ändern. Nehmen wir es an. Entwickeln und verschenken wir unsere Lebensfarben im Herbst mit Freude!

Foto: WolfTek

erschienen in der Gemeindezeitung der Michaelis-Gemeinde Hamburg-Neugraben im September 2010

 

Ich mach mir ein Bild vom Bild.

Ein Plädoyer für den Genuss der subjektiven Bildbetrachtung am Beispiel des Bildes „Göttliche Komödie“ von WolfTek

„Dieses Bild gefällt mir“ oder „Dieses Bild gefällt mir nicht“, das sind  qualifizierende Aussagen, aber welche Bedeutung haben sie im Verhältnis zu anderen und der Möglichkeit, sich an meiner Aussage zu orientieren?  Ich behaupte keine, wenn ich nicht klarmachen kann, warum.

Ohne klarmachen zu können, wie man daran geht, sich ein Bild zu erobern, was aus dem eigenen Wissen, Fühlen und Werten in diese Geschichte einfließt, kann man zwar ein Bild für sich persönlich einordnen, aber niemals Begriffe wie Objektivität oder gar Bewertungen inhaltlich füllen und abgeben. Darin ist der Bogen zu einer vergleichbaren politischen Forderung angelegt, die lauten würde: Nenne mir deine Interessen und ich weiß, warum du etwas tust!

Das Faszinierende bei Bildern ist, dass sie immer verschiedene Deutungen und Bedeutungen auf sich ziehen und haben, zum Beispiel die ihrer Schöpfer, die der Kritiker, die der Betrachter, die der Käufer. Gibt es mehr? Ein Künstler veröffentlicht sein Werk und von diesem Augenblick an ist er nicht mehr allein „Herr des Geschehens“. Dieser lebendige Prozess im Umgang mit Kunst ist Kunstleben, ist leben mit Kunst, ist Umgang mit der Vielfalt des Menschlichen.

Ich fühle mich immer zuerst als Betrachterin und setze mich bewusst zuerst der Magie eines Bildes aus. Sicher, mich interessiert, was der Schöpfer eines Bildes an Ideen in seinem Werk umgesetzt hat. Das wird mir vieles erhellen und erklären, was mir auf den ersten Blick fremd geblieben ist. Wenn ich es will, werde ich gerade daraus einen besonderen Genuss des Werkes empfinden, denn ich kann nachvollziehen und verstehen, was wirklich gemeint ist, ein Fest für Analyse und Kunstgeschichte daraus machen, vergleichen, einordnen, werten -  all das.

Aber – ich möchte mir immer auch die Freiheit nehmen, meine ganz eigenen Gedanken und Gefühle zu entwickeln, eine eigene Geschichte mit einem Bild zu haben: meine Liebesgeschichte und meine Verachtungsgeschichte, meine Geschichte. Die kann durchaus ein Eigenleben neben dem Bild entwickeln und sich plötzlich in einem Bedeutungsfeld wiederfinden, das sich  auf den ersten Blick nur mir erschließt. Also lasse es neugierig auf mich zukommen, schaue und staune vielleicht und verbinde damit keine Wertung!

Anhand des Bildes „Göttliche Komödie“ von WolfTek möchte ich gerne einige Gedanken dazu notieren. WolfTek ist Kunstfotograf und „Fotocouturist“, ein Meister der digitalen Bildbearbeitung. Tausende real aufgenommener Bildteilchen sind in der „Göttlichen Komödie“ verarbeitet zu einem digitalen Kunstwerk, in einem Arbeitsprozess über vier Jahre hinweg.

WolfTek ordnet sein Bild selbst ein und macht inhaltlich klar, wo er seine Schwerpunkte sieht: Die „Göttliche Komödie“ soll an das Hauptwerk des mittelalterlichen italienischen Dichters Dante Alighieri erinnern, an die „Divina Commedia“, eben die „Göttliche Komödie“, eines der größten Werke der Weltliteratur. Der Dichter nimmt die Jenseitsvisionen des Mittelalters auf und schildert in der Ichform eine Reise durch drei Reiche der gedachten jenseitigen Welt: die Hölle, den Läuterungsbereich Purgatorio und das himmlische Paradies, die Freuden der Seligkeit im Angesicht Gottes.

Die Aufteilung des vertikal gestalteten Bildes „Göttliche Komödie“ knüpft an diese literarischen Zonen an, von unten gesehen die Hölle, das Gericht, das Paradies. Außerdem ist das Werk eine Hommage an das Hieronymus Bosch Gemälde „ Garten der Lüste“, können wir der Website von WolfTek entnehmen: www.wolftek.de Das Original hängt im „Prado“ in Madrid und ist in seiner ebenfalls dreiteiligen Ausführung horizontal angelegt.

Die Möglichkeit, dieses Werk eines Kunstfotografen und eines Meisters  der digitalen Bildbearbeitung auf dem Computerbildschirm und in perfekter, klarer Auflösung anzuschauen, reine und strahlende Farben bis hin zu kleinsten Nuancen wahrnehmen zu können, gehört zur modernen Bildbetrachtung in diesem Kunstsektor und ist ein Fest für die Augen. Das Bild gibt es inzwischen aber auch als Leinwanddruck in den beachtlichen Maßen von 80 mal 240 Zentimetern.

Was sehe ich also auf diesem Bild, was nehme ich wahr, auf den ersten Blick, den ersten Eindruck, das erste Gefühl?

Wüste, Wasser, Waage, Wolken von Dampf, Windrad, weiße und nackte Körper, Masken, Aphrodisiac als weiße Aufschrift auf einer Flasche, die Licht in das Dunkel einer Unterwelt bringt. Ich muss lächeln ob der Aneinanderreihung dieser Begriffe mit dem Anfangsbuchstaben W und der strahlenden Dominanz der Flasche mit dem Aphrodisiakum. Garten der Lüste, Unterwelt der Lüste, Dominanz der Lüste, einsam, unberührt und verschlossen und doch so hell und strahlend.

Diese wunderbaren Wüstenstrukturen, die ich selbst so ähnlich auf Reisen gesehen habe, ihre Farben. Ich erinnere meine Begeisterung und Faszination, als ich sie zum ersten Mal erlebt habe, spüre die Luft, den Sand, die unendliche Weite bis zum Horizont, der hier mit dem Gebirge abgeschnitten ist.

Gibt es das Wort Paradiesabklatsch? Ja, diese Wüste ist ein Paradiesabklatsch, denke ich, mitsamt den Menschen darin, die auf diese Bronzeplatte geklatscht sind, platt und ohne Leben, eigentlich unwürdig für ein Paradies oder –  unfähig im Paradies zu leben? Sie leben dort nicht. Haben sie dort jemals gelebt? Ist das Paradies ein Paradies, wenn es eine Wüste ist, eine Wüste mit einem auslaufenden See, also ohne Lebenskraft? Das Paradies als eine Scheinwelt der Harmonie, die sich verliert und mit dem Glauben daran verlieren sich auch die Menschen…verlieren sich in Dunkelheit und höllische Martern?

Warum hat er Adam und Eva leblos einfach so als Abbild auf diese Platte geklatscht, während alle Tier lebendig sind, denke ich und verfolge den See, der in der Erde versinkt und sich in einem tosenden Wasserfall in die Erde ergießt. Weißes Wasser, weiße Körper und dieses weiße und strahlende Schild „Aphrodisiac“ bringen das einzige Licht in die dunkelschwarze Unterwelt und Hölle, jedenfalls einen Ort der Martern.

Parallel stellt sich das Gefühl ein, das ich auf einer meiner ersten Reisen in arme Länder wie Indien hatte und die Frage: Warum muss Armut dort so malerisch sein? Welche Verbindung gehen Schönheit und Hässlichkeit ein, wenn es darum geht, Hölle darzustellen…

Dieses Bild scheint keine optimistische Botschaft zu vermitteln. Die Optimistin in mir windet sich, aber wenn ich ehrlich vor mir selbst bin, dann ist doch meine Aussage in Gesprächen schon so oft gewesen: Für mich sehe ich die Welt eigentlich positiv, aber die Geschichte der Menschheit als Ganzes ist gekoppelt an den Untergang unserer Sonne und damit unausweichlich auf eine ungewisse Weise endlich und damit eigentlich pessimistisch zu sehen, pessimistisch bis auf diesen einen kleinen Augenblick des guten, eigenen Lebens, der aber auf diesem Bild fehlt.

Ich spüre ein ablehnendes Gefühl diesem Konflikt gegenüber, auf so perfekt schöne Weise mit Hässlichkeit, Leiden und Pessimismus konfrontiert zu werden. Außerdem: Es nennt sich „Göttliche Komödie“ und hat weder Gott noch die Komödie zu bieten, im Gegenteil, es scheint  Fragen, Zweifel und Ohnmacht zu inszenieren.

Immer mehr lässt mich der obere Teil des Bildes nicht los. Meine Augen bleiben immer öfter an der kopfähnlichen Felsformation hängen, die sich mittig aus der Wüste erhebt. Ich meine, einen Mund erkennen zu können und geschlossene Augen, den Kopf der Sonne zugewandt, fast wie der Kopf einer Schildkröte oder eines echsenhaften Wesens, die Ansätze von Schultern noch ein wenig über dem Boden zu sehen. Ich verfolge den empfundenen Körperbau dieser imaginären Echse in die Erde und entdecke auf der rechten Seite des Bildes so etwas wie einen kräftigen, muskulösen Fuß, in dessen Beuge sich die braune Flasche mit dem Aphrodisiakum befindet, in einer Position, als wolle dieser Fuß gleich wie mit einem Fußball mit ihr spielen.

Nein, ich pfeife meine Gedanken zurück und muss lächeln. Fehlt nur noch, ich beginne auf dem Bild danach zu suchen, wo denn die Schildkröte ihre Eier in den Sand und in die Erde gelegt hat – und entdecke doch tatsächlich unten in der linken Ecke die vier gallertartigen Gebilde, gefüllt mit zusammengekauerten Menschenleibern…

Noch einmal: Nein! Darf ich mir diese Art der Bildbetrachtung erlauben –  in Gedanken an Dantes Göttliche Komödie und den Garten der Lüste von Bosch? Aber was kann ich gegen meine Gedanken und warum soll ich ihnen Zwänge auferlegen? Mein Lächeln entsteigt ja nicht einer gleichgültigen Betrachtung, im Gegenteil. Ich lasse mich von Farben und Formen an die Hand nehmen und gestatte ihnen für eine kurze Zeit, ein Eigenleben in mir zu entfalten.

Ich beschließe, dieses Bild für mich umzudefinieren. Die „Göttliche Komödie“ soll auch wirklich eine göttliche Komödie sein. Diese vier skurrilen „Menscheneier“ dort unten in der linken Ecke sollen mich nicht umsonst positiv inspiriert haben – und plötzlich ist die Umkehrung ganz einfach, leicht und überzeugend:

Das menschliche Leben wurde im Feuer „ausgebrütet“, in der Hitze von glühender Lava und nicht erkaltetem Metall hat es begonnen. Dort wurde es angelegt vor Menschengedenken, in der Hölle der Evolution. Dann steigt es nach oben – und alles ist in ihm angelegt und nichts wird ihm erspart: Lust und Liebe, Angst,  Gesetz und Recht, Zweifel, Versagen, Hoffnung, alles. Dann irgendwann erscheint es auf der Oberfläche der Erde, noch nicht wirklich lebensfähig und immer in der Gefahr, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Aber die Wüste ist schön und die Vögel können fliegen und vor den Bergen ist die Welt nicht zu Ende. Sie geht weiter und wird von einem weiten Himmel überspannt…immer aber ist dieser Prozess auch der Umkehrung ausgesetzt, denn er ist nicht menschlich zu steuern, er bleibt im Dunkeln und dem Wunderbaren und Unheimlichen verhaftet.

Was habe ich nun mit diesem Bild gemacht? Sicherlich habe ich es nicht „richtig“ interpretiert, seinen Inhalt erfasst und bin den Gedanken von WolfTek nicht sehr nahe gekommen. Sollte ich es überhaupt wagen, irgendjemandem diesen Text zu zeigen? Sollte ich ihn nicht lieber in den Dateien meines Computers einer schlafenden Existenz überlassen? Andererseits erinnere ich viele skurrile Situationen vor Bildern und ebensolchen Interpretationen, wenn man unter sich war und nicht befürchten musste, von einem Kunstkenner mit verachtenden Blicken gewürdigt zu werden.

Ja, dieser Beitrag ist bewusst laienhaft persönlich. Ja, ich bin frei, Bilder ganz für mich zu interpretieren und mir meine Gedanken zu machen, ganz einfach zu genießen und wahrzunehmen, auf welchen Weg sie mich mitnehmen und führen – und da ich ein Plädoyer für den Genuss der subjektiven Bildbetrachtung schreiben wollte, war eigentlich auch nichts anderes zu erwarten…

Und womit jetzt enden? Genießen Sie jedes Bild, das Sie betrachten – auf Ihre Weise und lassen Sie sich Ihren Genuss nicht verordnen, durch nichts und niemanden!