Birnenexistenz
(gedichtet zu einem Bild von WolfTek)
(gedichtet zu einem Bild von WolfTek)
erschienen im Hamburger Abendblatt am 27. September 2010
Die Meteorologen haben es leicht. Wenn sie einen Wetterbericht erstellen, können sie sich auf handfeste wissenschaftliche Fakten und Messwerte beziehen. Ein Hoch ist ein Hoch. Ein Tief ist ein Tief. Eine Gewitterfront ist eine Gewitterfront. Das ist nicht schwer. Außerdem müssen sie ja „ihr“ Wetter nicht erleben und durchleben – ich ignoriere jetzt einmal die Kollegen, die uns auch aus dem Regen und Sturm an der Nordsee mit der Kapuze über dem Kopf bibbernd erzählen: Hier regnet es und das Wetter ist miserabel.
Ich meine etwas anderes, dass wir Frauen nämlich das Wetter im Laufe der Jahreszeiten nach ganz anderen Kriterien einzuteilen pflegen. Eines davon sind Strümpfe: Sommer ist natürlich Barfußzeit, herrliche, wunderbare Barfußzeit! Endlich keine wärmenden Strümpfe tragen müssen. Sommer ist auch Sandalenzeit. Endlich keine einengenden Schuhe tragen müssen. Das alles ist natürlich sehr positiv und geeignet, den Menschen schon am Morgen beim Anziehen gute Laune zu bereiten.
Wie aber ist der Name dieser Jahreszeit? Dieser Zeit zwischen kaltem Morgen und manchmal auch noch sehr warmer Mittagssonne? Es ist die Zeit des unentschlossenen Morgens, des Fragens und Abwägens: Was zieht man an einem kalten Morgen an, von dem man nicht weiß, ob er sich am Mittag in einen warmen Frühherbsttag verwandelt haben wird?
Die Meteorologen haben es leicht. Sie sagen uns, die Temperaturen dieses Tages bewegen sich zwischen 12 und 20 Grad Celsius. Das hilft mir nun gar nicht. Das ist genau die nicht abzuschätzende Spanne zwischen Barfußzeit und Strumpfzeit. Ja, so ist das in diesen Tagen. Aber schön ist es, wenn die Sonne scheint.
Genießen wir sie noch – schwitzen sind wir ja nach den Erfahrungen dieses Sommers gewöhnt. Was soll uns noch aus der Ruhe bringen? Nichts – außer ein Wetterbericht, der für morgen von gefühlten Temperaturen spricht, Temperaturen von „gefühlt“ zwischen 12 und 20 Grad. Da klinke ich mich aus. Ich bleibe Zuhause, im Bett – ohne Schuhe und Strümpfe. Dieser Platz ist gefühlt sicher, was die Temperaturen angeht…
erschienen im Hamburger Abendblatt am 21. September 2010
Geburtstagsglückwünsche zu schreiben, das ist nicht jedermanns Sache. Die Geister teilen sich. Der eine schreibt sowieso gerne und viel, also auch dann. Der andere ist ein Schreibmuffel und fühlt sich sehr unwohl dabei, seine Gedanken zu Papier bringen zu müssen – und dann die Formulierungen!
Wir wünschen alles Gute. Wir wünschen alles Liebe. Wir wünschen Glück und Erfolg. Wir wünschen Gesundheit….Was wünschen wir nicht alles gerne, wenn wir eine Freude machen wollen. So ist das mit Glückwünschen. Wir schreiben aber nicht nur Glückwünsche.
Neulich plauderte eine Freundin aus dem Nähkästchen ihrer Jugend und gestand mir, dass sie die ersten Liebesbriefe an ihren Freund, der seit vielen Jahren ihr Ehemann ist, mit Hilfe einer damaligen Freundin geschrieben hat. Sie sei so unsicher gewesen und hätte sich zu Anfang nicht getraut, hätte Schwierigkeiten gehabt, „auf dem Papier ein wenig zu säuseln.“
Dann wäre es besser geworden und die wirklich intimen Dinge – sie schmunzelte in der Erinnerung – die habe sie dann selbst geschrieben.
Was lehrt uns das? Nicht verzagen beim Schreiben von Glückwünschen, guten Worten und Liebesbekundungen.
Erstens werden sie gerne empfangen, dann gerne gelesen – und wenn man Glück hat, auch gerne erwidert. Zweitens wird es immer wieder gute Freunde geben, die helfen können. Drittens und zu guter Letzt – sind sie auch nach Jahren noch geeignet, uns auf eine schöne Erinnerungsreise mitzunehmen in gelebtes Leben. Denn, wie heißt es so schön: Was der Mensch schwarz auf weiß besitzt, das kann er getrost nach Hause tragen – in Form eines lieben Briefes ist das gewichtsmäßig gerade noch zu schaffen.
Auch das passende rosafarbene Bändchen dürfte in vielen Schreibtischschubladen und unter Wäschestapeln noch seinen Platz haben. Schauen Sie doch einmal nach, machen Sie sich auf einen Erinnerungsweg – wie war das noch damals. Worte nehmen uns mit auf den Weg!
Von Johanna Renate Wöhlke
Als es Gott in den Sinn gekommen war, die menschliche Welt zu erschaffen, machte er viele Versuche. Jeder gute Baumeister hat keine festen Pläne im Kopf, er spielt und experimentiert mit Möglichkeiten. Er entwirft und verwirft. Er sieht und begutachtet. Er testet und entscheidet. Gott ist ein omnipotenter Planer und Spieler, ein Allmöglichkeitenspieler. Weil das so ist, hat er aus göttlicher Weisheit und wissendem Mitgefühl auch den Menschen ähnliche Möglichkeiten eingeräumt, aber davon will ich später erzählen.
Er nahm sich also Papier, vielleicht auch Stoff, malte sich seine Welt in bunten Farben und vielfältigen Formen auf und begann, mit den Abbildern seiner Welt zu experimentieren. Glatt und schön sollte die Welt aussehen, so fand er zuerst.
Er malte und malte - und malte das Meer. Das Meer war eben und lag wie ein schwerer Teppich auf der Erde. Aber nach einer Weile langweilte sich Gott bei seinem Anblick. Schöner, dachte er, schöner ist es mit Verwerfungen und etwas Unruhe. Er begann, das Meer hin und her zu schieben. So entstanden Falten. Gott nannte sie Wellen.
Gott empfand immer mehr Freude daran, mit seiner Schöpfung zu spielen und begann, auch die ebene Erde hin und her zu schieben, sie zu verwerfen, zu falten und zu fälteln und zu erproben, wie flexibel sie sein könnte. So entstanden Erdfalten. Gott nannte sie Hügel, Berge, Klippen und Gebirge. Er verbog und verkantete, schichtete sie schroff, legte zusammen und zog auseinander, verformte und verrunzelte mit Freude.
Immer vielschichtiger wurde die Welt. Immer mehr formte sich ihr Gesicht und entwickelten sich ihre Konturen. Am Ende erwachte sie im Glanz der Morgensonne, versank im Glühen der Abendsonne und immer waren es die göttlichen Falten, die der Erde dabei ihre bizarre, strahlende Schönheit schenkten. Ich werde sie Ruga nennen, dachte Gott, Ruga, die Gefaltete.
An dem Tag, als Gott den Menschen erschuf, war es windstill über den Meeren. So wurde auch der Mensch glatt, jung und schön und doch hatte er auch Falten. Denn Gott hatte Gefallen gefunden an seiner vielfaltigen Welt.
Der Mensch besah sich die göttliche Welt. Er durchstreifte sie, eroberte sie so gut er konnte. Doch immer mehr fühlte er ein Unvermögen. Immer unzufriedener wurde er. Er besah das Meer und konnte keine Wellen machen. Er besah die Berge und konnte keine Hügel aufschichten und Täler formen. Er eroberte sich den Himmel und konnte doch nicht eine einzige Wolke daran hindern, ihren ureigenen Lauf zu nehmen.
Gott sah, dass der Mensch unzufrieden war. Das beunruhigte ihn und er dachte bei sich: Ich sollte ihm ein Spielzeug geben, ein Spielzeug, das ihn für die Zeit seines Erdenlebens wenigstens ein wenig zufriedener macht – und er erinnerte sich an seine ersten Zeichnungen, die er von der Welt gemacht hatte. Und Gott suchte und fand die Papiere und Stoffe mit den Zeichnungen und gab sie dem Menschen.
Als der Mensch diese göttlichen Zeichnungen sah, war er begeistert. Er riss sie Gott aus der Hand und begann sofort, damit zu spielen. Er verbog und verkantete, schichtete sie schroff, legte zusammen und zog auseinander, verformte und verrunzelte mit Freude. Endlich war die Welt ein Spielzeug in seinen Händen. Er konnte sie formen nach seinem Bild.
Gott setzte sich zufrieden neben den Menschen, schaute ihm zu, ermunterte ihn erwartungsvoll und neugierig zu immer wieder neuen Spielen mit den göttlichen Entwürfen der Welt und dachte bei sich: Das habe ich gut gemacht. Der Mensch ist fähig zu seinen Werken, wenn ich sie ihm meine in die Hand gebe. Das soll Kunst genannt werden.
Und Gott lehnte sich zurück und war glücklich.
Sonntag
7.11. 15 Uhr |
„Von Menschen, Melodein und Spiegeleiern“
Johanna Renate Wöhlke liest, singt und zeigt einen Querschnitt ihrer Werke, begleitet von Jan Kehrberger an der Orgel und am Flügel www.jrwoehlke.de |
Michaelis Kirche
Neugraben Cuxhavener Str. 323
|
Sonnabend
23.10. 14 Uhr |
Laternen basteln für Kinder
Veranstalter: Neuwiedenthal aktiv e.V. Tel.: 796 64206 www.neuwiedenthal-aktiv.de |
Stadtteilhaus
Neuwiedenthal Stubbenhof 18 |
Sonnabend
23.10. 15 Uhr |
Führung durch die Kirche
„Der älteste Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe, seine Kirche und die Gemeinde.“ Kontakt: Helianthe Kloth www.kirche-suederelbe.de |
St. Maria-Magdalena-Kirche
Moorburg Nehusweg 2 |
Sonnabend
23.10. 15 Uhr |
Ein bunter Nachmittag mit Gesang und Tanz.
Kontakt: Vereinigung Süderelbe e.V.– Hannelore Bobeck www.vereinigung-suederelbe.de Tel.: 701 017 28 |
Landhaus Jägerhof
Hausbruch Ehestorfer Heuweg 12-14 |
Sonnabend
23.10. 19 Uhr Einlass bis 19.15 Uhr. |
„OM-Singen: Heilsam für sich selbst und die Umgebung“
Kontakt: Dr. Thomas Kahl www.seelische-staerke.de Eintritt frei. Spende für Flutopfer in Pakistan wird erbeten |
Michaelis Kirche
Neugraben Cuxhavener Str. 323 |
Sonntag
24.10. 11 Uhr |
Führung durch die Kirche
„Der älteste Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe, seine Kirche und die Gemeinde.“ Kontakt: Helianthe Kloth www.kirche-suederelbe.de |
St. Maria-Magdalena-Kirche
Moorburg Nehusweg 2 |
Sonntag
24.10. 13 -19 Uhr |
Einführung in das Didgeridoo-Spiel
Workshop mit Christian Zschiesche Gebühr: 39.- € Tel.: 796 72 22 www.kulturhaus-suederelbe.de |
Kulturhaus Süderelbe
Hausbruch Ehestorfer Heuweg 20 |
Sonntag
24.10. 17 Uhr |
„Mit Trompeten und Posaunen“
Festliche Bläsermusik aus Skandinavien - Bläser der Thomasgemeinde (Ltg. Willi Nolte) www.kirche-suederelbe.de |
St. Gertrud-Kirche
Altenwerder Altenwerder Kirchenweg |
Dienstag
26.10. 15 Uhr |
Wolfram Eicke: „Der Notenbaum“
Lesung mit Musik für Kinder ab 8 Jahren. Eintritt 1,50 € Tel.: 701 76 22 www.buecherhallen.de |
Bücherhalle
Neugraben Neugrabener Markt 7 |
Dienstag
26.10. 18.30 Uhr |
„Vierlerlei Sprünge“
Angela Forster und Teilnehmer der Schreibwerkstatt des Kulturhauses Süderelbe. (Mit Gewinnspiel für die Gäste) Tel.:797 92 50, frudini@freenet.de |
Falkcafe
Neugraben Heidrand 5 |
Dienstag
26.10. 19-21 Uhr |
„Bilder“
Offenes Atelier bei Rainer Söhl www.rainersoehl.de Tel. 797 511 66 |
Rainer Söhl
Hausbruch Cuxhavener Straße 108 |
Mittwoch
27.10. 10 Uhr |
„Ich pflanz´ Dir einen Baum vor Deine Tür“
Konzert mit den Liedermachern N. und D. Jehn (www.jehnmusik.de) Eintritt: 2.- € Für Kitas, Vorschul- und 1. und 2. Klassen. Um Voranmeldung wird gebeten: DRK Kita Stubbenhof Tel.: 79 79 024 |
Aula der Schule Quellmoor
Neuwiedenthal Quellmoor 24
|
Mittwoch
27.10. 19.30 Uhr |
„Tanzkreis Neugraben I“
Kontakt: Ring für Heimattanz e.V. Ltg. Arnold Bökel, Tel: 701 65 15 |
Falkenberghalle
Neugraben Heidrand 5 |
Donnerstag
28.10. 15 Uhr |
Konzertnachmittag mit dem Klassenorchester des Friedrich- Ebert- Gymnasiums Harburg zugunsten einer Schule in Indien
Eintritt für Gäste: 4.-€ www.vhw-neugraben.de |
Seniorenresidenz
Neugraben Falkenbergsweg 1 |
Donnerstag
28.10. 16.30 Uhr |
„Tanzkreis Falkenberg“ für Jugendliche zwischen 10 und 16 J. Kontakt.: Ring für Heimattanz e.V.
Ltg. Meike Urban, Tel.: 257 713 79 |
Falkenberghalle
Neugraben Heidrand 5 |
Donnerstag
28.10. 19.30 Uhr |
„Unser Ort“ – Geschichten zur Geschichte
„Von Kiepenkerl und Falkenberg…“ Joachim Permien erzählt Tel.: 701 76 22 www.buecherhallen.de |
Bücherhalle
Neugraben Neugrabener Markt 7 |
Donnerstag
28.10. 19.30 Uhr |
„Tanzkreis Neugraben II“
Kontakt:Ring für Heimattanz e.V. Ltg. Martin Aruta, Tel.: 741 143 17 |
Falkenberghalle
Neugraben Heidrand 5 |
Freitag
29.10. 17 Uhr |
„Nachterlebnisse in der Heide“
Mitmachprogramm für Familien zum Thema Insekten Tel.: 702 66 18 www.stiftung-naturschutz-hh.de |
Naturschutz-Informationshaus Schafstall Fischbeker Heideweg 43a |
Freitag
29.10. 19.30 Uhr |
„Phönix aus dem Viertel”, Günther Krass liest
und Dörte Ellerbrock stellt Bilder und Keramiken aus. Tel.: 796 72 22 www.kulturhaus-suederelbe.de |
Kulturhaus Süderelbe
Hausbruch Ehestorfer Heuweg 20 |
Freitag
29.10. 20.00 Uhr |
Rock-Folk-Konzert von „Lothlorien“ and friends
Live and unplugged. In der Schule Ohrnsweg. Eintritt ist frei www.ohrnsweg.de Tel.: 70 20 60-0 |
Schule Ohrnsweg
Fischbek Ohrnsweg 52 |
Sonnabend
30.10. 10-18 Uhr |
„Skulpturen im Sommeratelier“
Offenes Atelier bei Yves Rasch www.schwuenge.de |
Sommeratelier
Hausbruch Ehestorfer Heuweg 89 |
Sonnabend
30.10. 10-18 Uhr |
„Stein-Holz-Eisen“ Skulpturen
Gartenausstellung bei Jens Backens Tel.: 796 57 70 |
Jens Backens
Alvesen Heinrich-Wendt-Weg 18 |
Sonnabend
30.10. 14-19 Uhr |
„Unser Ort – wie sehen wir das Kulturhaus“
Ausstellungen der Seiden- und Aquarellmaler, der Holzschnitzer und der Stilllebengruppe. sowie Buchpräsentation der Aquarellgruppe: „Kulturpinsel“ Tel.: 796 72 22 www.kulturhaus-suederelbe.de |
Kulturhaus Süderelbe
Hausbruch Ehestorfer Heuweg 20 |
Sonnabend
30.10. 15 Uhr |
Führung durch die Kirche
„Der älteste Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe, seine Kirche und die Gemeinde.“ Kontakt: Helianthe Kloth www.kirche-suederelbe.de |
St. Maria-Magdalena-Kirche
Moorburg Nehusweg 2 |
Sonnabend
30.10. 16 Uhr |
„Vierlerlei Sprünge“
Angela Forster und Teilnehmer der Schreibwerkstatt des Kulturhauses Süderelbe. Begleitet durch die „Little Cimarron Band“ Eintritt: Spende Tel.: 797 92 50, frudini@freenet.de |
Neuer Striepensaal
Neuwiedenthal Streipenweg 40 |
Sonntag
30.10. 11 Uhr |
Führung durch die Kirche
„Der älteste Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe, seine Kirche und die Gemeinde.“ Kontakt: Helianthe Kloth www.kirche-suederelbe.de |
St. Maria-Magdalena-Kirche
Moorburg Nehusweg 2 |
Sonntag
31.10. 14-19 Uhr |
„Unser Ort – wie sehen wir das Kulturhaus“
Ausstellungen der: Freitags-, Seiden- und Aquarellmaler, der Holzschnitzer und der Stilllebengruppe. Buchpräsentation der Gruppe: Kulturpinsel Tel.: 796 72 22 |
Kulturhaus Süderelbe
Hausbruch Ehestorfer Heuweg 20
|
Sonntag
31.10. 17 Uhr |
„Hallo Luther!“
Süderelbe feiert Reformation mit Kabarett und Musik www.kirche-suederelbe.de |
Cornelius-Kirche
Fischbek Dritte Meile 1 |
Sonntag,
31.10. 19 Uhr Einlass bis 19.15 Uhr. |
„OM-Singen: Heilsam für sich selbst und die Umgebung“
Kontakt: Dr. Thomas Kahl www.seelische-staerke.de Eintritt frei. Spende für Flutopfer in Pakistan wird erbeten |
Michaelis Kirche
Neugraben Cuxhavener Str. 323 |
Montag bis Freitag
1.11. – 5.11. |
„Blick hinter die Kulissen“
Offene Ateliers (jeweils nach Voranmeldung) Tel.: 796 72 22 www.kulturhaus-suederelbe.de |
Kulturhaus Süderelbe
Hausbruch Ehestorfer Heuweg 20 |
Dienstag
26.10. 19-21 Uhr |
„Bilder“
Offenes Atelier bei Rainer Söhl www.rainersoehl.de Tel. 797 511 66 |
Rainer Söhl
Hausbruch Cuxhavener Straße 108 |
Mittwoch
3.11. 14-17 Uhr |
„Die Mal- und Kreativgruppe stellt aus:
Fotos, Collagen und Bilder“. (Ausstellungseröffnung) Eintritt ist frei. Für Snacks und Getränke ist gesorgt. Kontakt: KAJÜTE Tel.:702 76 64 www.der-hafen-vph.de |
KAJÜTE – Kontakt und Beratungsstelle Süderelbe
Neugraben Haferacker 14 |
Mittwoch
3.11. 17.30 Uhr weitere Termine nach Absprache |
„Kunst 1 = Höhenflug.“ (Ausstellungseröffnung)
Gemeinsam mit ortsansässigen Künstlern (Jörn Kröger) zeigt das Atelier Freistil Kunstwerke in seinen Räumlichkeiten. Exponate und kreative Produkte des Ateliers stehen zum Verkauf. Kontakt: Bettina Schiel, Tel.: 796 125 59, www.lmbhh.de |
Atelier Freistil
Hausbruch Försterkamp 11 |
Mittwoch
3.11. 19.30 Uhr |
„Tanzkreis Neugraben I“
Kontakt: Ring für Heimattanz e.V. Ltg. Arnold Bökel, Tel.: 701 65 15 |
Falkenberghalle
Neugraben Heidrand 5 |
Donnerstag
4.11. 16.30 Uhr |
„Tanzkreis Falkenberg“ für Jugendliche zwischen 10 und 16 J. Kontakt: Ring für Heimattanz e.V.
Ltg. Meike Urban, Tel.: 257 713 79 |
Falkenberghalle
Neugraben Heidrand 5 |
Donnerstag
4.11. 19.30 Uhr |
„Tanzkreis Neugraben II“
Kontakt:Ring für Heimattanz e.V. Ltg. Martin Aruta, Tel.: 741 143 17 |
Falkenberghalle
Neugraben Heidrand 5 |
Freitag
5.11. 20 Uhr
Eintritt: 11.- € ; Vorverkauf 9.-€ |
Bernhard Weber präsentiert: „Ringelnatz, Tucholsky und Kästner – Lerne lachen ohne zu weinen“.
Tief- und Unsinn liegen eng beieinander in den Reflexionen einer ver-rückten Zeit. Zeitlos: Webers facettenreicher, sprach und stimmgewaltiger Auftritt. Eine geniale Schauspielrezitation mit anrührend, humorvollem Gesang. Tel.: 796 72 22 www.kulturhaus-suederelbe.de |
Kulturhaus Süderelbe
Hausbruch Ehestorfer Heuweg 20 |
Sonnabend
6.11. 14-19 Uhr |
„Surrealismus“
Ausstellung des Ölmalkurses von Margrit Werner Tel.: 796 72 22 www.kulturhaus-suederelbe.de |
Kulturhaus Süderelbe
Hausbruch Ehestorfer Heuweg 20 |
Sonnabend
6.11. 14-20 Uhr |
„Kunsthandwerker-Markt“
Kontakt: Elbdeich e.V., Tel.: 328 402 27, www.elbdeich.org |
Kulturzentrum Elbdeich e.V.
Moorburg Moorburger Elbdeich 249 |
Sonnabend
6.11. 14-20 Uhr |
„Moorburg Forever“, (Ausstellung)
Claudia Kulenkampff (Installation), Luise Haeggquist (Villa Gardening), Frank Wagner (Videoprojektion u.a.) Kontakt: Elbdeich e.V., Tel.: 328 402 27, www.elbdeich.org |
Kulturzentrum Elbdeich e.V.
Moorburg Moorburger Elbdeich 249 |
Sonnabend
6.11. 15-15.45 Uhr |
Führung durch die Kirche
„Der älteste Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe, seine Kirche und die Gemeinde.“ Kontakt: Helianthe Kloth www.kirche-suederelbe.de |
St. Maria-Magdalena-Kirche
Moorburg Nehusweg 2 |
Sonnabend
6.11. 15 Uhr
Eintritt: 10.- € |
„Spaniens Gitarren“ Der Zauber Spaniens in einem einzigartigen Konzert Mitwirkende: Gemischter Chor Süderelbe Flamenco-Tanz: Maria Carmen Gitarre: Vincent Sebastian Kaczmarczyk Tel.:Ingrid Sedlacek Tel.: 701 43 22 www.chorverband-hh.de |
Falkenberghalle
Neugraben Heidrand 5 |
Sonnabend
6.11. 16 Uhr |
„Das Laternenmädchen“
Die Märchenpuppenbühne „Die Sterntaler“ spielt für Menschen ab 3 Jahre. www.die-sterntaler.de Tel.: 740 12 26 |
Kulturzentrum Elbdeich e.V.
Moorburg Moorburger Elbdeich 249 |
Sonnabend
6.11. 16-18 Uhr |
„Vierlerlei Sprünge“
Angela Forster und Teilnehmer der Schreibwerkstatt des Kulturhauses Süderelbe. Begleitet durch die „Little Cimarron Band“ Eintritt: Spende Tel.: 797 92 50, frudini@freenet.de |
Michaelis Kirche
Neugraben Cuxhavener Str. 323 |
Sonntag
7.11. 11-16 Uhr |
„Surrealismus“
Ausstellung des Ölmalkurses von Margrit Werner Tel.: 796 72 22 www.kulturhaus-suederelbe.de |
Kulturhaus Süderelbe
Hausbruch Ehestorfer Heuweg 20 |
Sonntag
7.11. 11-11.45 Uhr |
Führung durch die Kirche
„Der älteste Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe, seine Kirche und die Gemeinde.“ Kontakt: Helianthe Kloth www.kirche-suederelbe.de |
St. Maria-Magdalena-Kirche
Moorburg Nehusweg 2 |
Sonntag
7.11. 11-18 Uhr |
„Kunsthandwerker-Markt“ mit Brunch
Kontakt: Elbdeich e.V., Tel.: 328 402 27, www.elbdeich.org |
Kulturzentrum Elbdeich e.V.
Moorburg Moorburger Elbdeich 249 |
Sonntag
7.11. 11-18 Uhr |
„Moorburg Forever“, (Ausstellung)
Claudia Kulenkampff (Installation), Luise Haeggquist (Villa Gardening), Frank Wagner (Videoprojektion u.a.) Kontakt: Elbdeich e.V., Tel.: 328 4022 7, www.elbdeich.org |
Kulturzentrum Elbdeich e.V.
Moorburg Moorburger Elbdeich 249 |
Sonntag
7.11. 13.30 und 15 Uhr |
„150 Millionen Jahre Bienen“
Vortrag von Klaus Schröder, Imkerverein Harburg-Seevetal Tel.: 702 66 18 www.stiftung-naturschutz-hh.de |
Naturschutz-Informationshaus Schafstall, Fischbeker Heideweg 43a |
Sonntag
7.11. 15-17 Uhr |
„Literarischer Streifzug durch Neuwiedenthal“
Ein Literatur-Cafe. Kuchen und Texte von Mädchen aus Neuwiedenthal www.maedchenclub.net Tel.: 796 55 98 |
Mädchenclub
Neuwiedenthal Lange Striepen 7 |
Sonntag
7.11. 15 Uhr |
„Das Laternenmädchen“
Die Märchenpuppenbühne „Die Sterntaler“ spielt für Menschen ab 3 Jahre. www.die-sterntaler.de Tel.: 740 12 26 |
Kulturzentrum Elbdeich e.V.
Moorburg Moorburger Elbdeich 249 |
Sonntag
7.11. 15 Uhr |
„Von Menschen, Melodein und Spiegeleiern“
Johanna Renate Wöhlke liest, singt und zeigt einen Querschnitt ihrer Werke, begleitet von Jan Kehrberger an der Orgel und am Flügel www.jrwoehlke.de |
Michaelis Kirche
Neugraben Cuxhavener Str. 323 |
Sonntag
7.11. 16.30 Uhr |
„Mein junges Leben hat ein End´“,
Neuenfelder Orgelmusik mit Martin Lücker (Arp-Schnitger-Orgel) Tel. 745 92 96 www.kirche-suederelbe.de |
St.Pankratius-Kirche Neuenfelde
Organistenweg 7 |
Montag
8.11. 10 Uhr |
„Gehe nach ich weiß nicht wo und hole das ich weiß nicht was.“
Jörn-Uwe Wulf erzählt Märchen aus Russland für Kinder ab 8 Jahren. Musikalische Begleitung mit Harfenmusik Tel.: 701 76 22 www.buecherhallen.de |
Bücherhalle
Neugraben Neugrabener Markt 7 |
Montag
8.11. 15-17.30 Uhr |
Kinderkino: „Prinzessin Lillifee“
Kontakt: Neuwiedenthal aktiv e.V., Tel.: 7964206, www.neuwiedenthal-aktiv.de |
Stadtteilhaus
Neuwiedenthal Stubbenhof 18 |
Im neuen, in mehreren Ländern Südamerikas erscheinenden Kulturmagazin A&E ist auch die Helmspark- Galerie gebührend vertreten.
Was fließt denn da?
Im Bundesanzeiger Verlag erscheint eine monatliche Broschüre, der „Gesetzgebungskalender“. Er enthält die Änderungen des Bundesrechtes auf einen Blick. Auf einen Blick? Das bedeutet schauen, aber bedeutet es auch verstehen? Nein, das bedeutet es nicht, aber: Vielleicht sollten wir als Bürger uns einmal so einen aktuellen Kalender einfach nur vor Augen führen lassen. Was und woran arbeiten Volksvertreter und Regierung in Berlin?
Liebe Leser und Leserinnen, verstehen Sie die folgende aktuelle Aufzählung von Gesetzesvorhaben als das, was sie ist: den Versuch einer Balance zwischen Verstehen und Nichtverstehen in der Komplexität einer parlamentarischen Demokratie, den Versuch einer ernsthaften Balance zwischen Notwendigkeit und Überfluss, den Versuch einer ganz normalen Bürgerin, ihren Staat und ihre Gesellschaft in ihren Stärken und Schwächen wahrzunehmen. Ganz einfach. Ohne zu belehren, ohne zu kritisieren, ohne Besserwisserei.
Gesetz zur Umsetzung steuerlicher EU-Vorgaben
Fünftes Gesetz zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes
Gesetz zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes
Gesetz zur Änderung der Abgabenverordnung ( Abschaffung der steuerbefreienden Selbstanzeige bei Steuerhinterziehungen)
Gesetz zum Schutz vor schweren Wiederholungstaten durch Anordnung der Unterbringung in der Sicherungsverwahrung bei sogenannten Ersttätern
Gesetz zum Verbot der geschäftsmäßigen Vermittlung von Gelegenheiten zur Selbsttötung
Gesetz zur Verbesserung des Schutzes der Pressefreiheit im Strafverfahren
Gesetz zur Bekämpfung des Dopings im Sport
Gesetz zur Verbesserung des Jugendschutzes
Strafrechtsänderungsgesetz §166 StGB
Gesetz zur Verbesdserung der Position der Opfer im Strafverfahren
Gesetz zur Modifikation der Fristenregelung bei der vorbehaltenen Sicherungsverwahrung
Strafrechtsänderungsgesetz §§ 176, 179, 232 STGB
Gesetz zur Änderung des Strafgesetzbuches
Gesetzt zur besseren Bekämpfung des Einbringens von Rauschgift in Vollzugsanstalten
Strafrechtsänderungsgesetz zur Strafbarkeit der Verstümmelung weiblicher Genitalien
Gesetz…über die Anwendung des Grundsatzes der gegenseitigen Anerkennung von Geldstrafen und Geldbußen
Gesetz zur Bekämpfung der Zwangsheirat und zum besseren Schutz der Opfer von Zwangsheirat
Gesetz zur Änderung des Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes
Gesetz zur Stärkung der Täterverantwortung
Gesetz zur Verbesserung der Effektivität des Strafverfahrens
Gesetz…Strafbarkeit der Werbung für Suizidbeihilfe
Gesetz zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in der Pflege
Gesetz zur Entbürokratisierung der Pflege
Gesetz zur Änderung des Teilzeit- und Befristungsgestzes
Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch
Gesetz zur Änderung des Zweiten und des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch
Gesetz zur Einführung zusätzlicher Leistungen für Kinder und Jugendliche
Gesetz zur Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit
Gesetz zur Änderung des Fünften und des Zwölften Sozialgesetzbuch
Sechstes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch
Gesetz zu dem Übereinkommen Nr.187 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 15. Juni 2006 über den Förderungsrahmen für den Arbeitsschutz…
Es folgen noch ungefähr 75, in Buchstaben FÜNFUNDSIEBZIG, solcher aktueller Gesetzesvorhaben.
Wer diesen Beitrag als Glosse missverstehen möchte, mag das tun.
Die Helmspark-Galerie, angesiedelt im Möbelhaus Witt, wurde im April 2009 ins Leben gerufen.
Alle Informationen über Ausstellungen und Galeriegespräche sind auf der Homepage der Galerie zu finden.
Fast ein Jahr ist vergangen, seit die Idee zur Helmspark-Galerie geboren wurde, eine Freundschaftsidee und eine Idee für die Kunst – gewachsen auf der Idee von Frieder und Rosi Höger, den Galerieraum in ihrem Möbelhaus auf ihre Kosten zur Verfügung zu stellen. Das versetzte unsKuratoren, Johanna Renate Wöhlke und Dr. Wolf Tekook, in die Lage, Ausstellungen zu planen und durchzuführen. Dafür sind wir sehr dankbar und freuen uns, dass durch dieses Engagement der Inhaber des Möbelhauses Witt die junge Pflanze Helmspark-Galerie während eines Jahres nun schon gutes Wachstum und Blüten entwickelt hat. An dieser Stelle also ein herzliches Dankeschön an unsere Sponsoren Rosi und Frieder Höger
!
Bäume rufen im Frühjahr, im Sommer und im Herbst Begeisterungsstürme hervor. Dichter besingen das junge, zarte Grün, Hymnen und Lobgesänge werden über den Frühling und sein vom Winter erlösendes Grün geschrieben, Maler und Künstler machen sich Bäume zum Thema: Endlich, der Winter ist vorüber.
Das Grün der Bäume kündet es an, leitet über in den Sommer und dann in den bunten Herbst, in den wunderschönen bunten Herbst! Dann fallen die Blätter. Sie liegen herum, erzeugen Unlust und Ärger. Ja, der „rundum pflegeleichte“ Baum für menschliche Bedürfnisse ist von der Natur nicht vorgesehen. Genauso wenig, wie der rundum pflegeleichte Mensch nicht vorgesehen ist. Es gibt ihn nicht. Es bleibt auch ihm nicht erspart, ein Leben zwischen Frühling und Herbst zu führen.
Was schreibe ich da? Es bleibt ihm nicht erspart, ein Leben zwischen Frühling und Herbst zu führen? Das müsste anders lauten, viel anders, nämlich so: Es ist ihm geschenkt, ein Leben zwischen Frühling und Herbst zu führen. Diese Aussage träfe unser Leben besser.
Wir erleben und durchleben die Jahreszeiten und die Jahreszeiten des Lebens und sollten den Vergleich nicht scheuen, auch dann nicht, wenn sich an uns die Farben des Herbstes zeigen. Sind sie nicht wunderschön?
Zeigen sie nicht das ganze Lebensspektrum gelebter Zeit?
Sie machen uns nichts vor, sind ehrlich, offen und sogar bezaubernd. Halten wir uns nicht mit Trauer darüber auf, dass alles vergänglich ist. Bewahren wir uns die Gewissheit, dass jeder von uns in seinem gleich vergänglichen Leben sein Reservoir an Farben sammelt, seine eigenen Farben entwickelt und in sein Leben und das anderer Menschen einzuweben vermag.
Ein buntes Blatt zu sein im Teppich des Lebens, das ist uns bestimmt. Das können wir nicht ändern. Nehmen wir es an. Entwickeln und verschenken wir unsere Lebensfarben im Herbst mit Freude!
Foto: WolfTek
erschienen in der Gemeindezeitung der Michaelis-Gemeinde Hamburg-Neugraben im September 2010
Ich mach mir ein Bild vom Bild.
Ein Plädoyer für den Genuss der subjektiven Bildbetrachtung am Beispiel des Bildes „Göttliche Komödie“ von WolfTek
„Dieses Bild gefällt mir“ oder „Dieses Bild gefällt mir nicht“, das sind qualifizierende Aussagen, aber welche Bedeutung haben sie im Verhältnis zu anderen und der Möglichkeit, sich an meiner Aussage zu orientieren? Ich behaupte keine, wenn ich nicht klarmachen kann, warum.
Ohne klarmachen zu können, wie man daran geht, sich ein Bild zu erobern, was aus dem eigenen Wissen, Fühlen und Werten in diese Geschichte einfließt, kann man zwar ein Bild für sich persönlich einordnen, aber niemals Begriffe wie Objektivität oder gar Bewertungen inhaltlich füllen und abgeben. Darin ist der Bogen zu einer vergleichbaren politischen Forderung angelegt, die lauten würde: Nenne mir deine Interessen und ich weiß, warum du etwas tust!
Das Faszinierende bei Bildern ist, dass sie immer verschiedene Deutungen und Bedeutungen auf sich ziehen und haben, zum Beispiel die ihrer Schöpfer, die der Kritiker, die der Betrachter, die der Käufer. Gibt es mehr? Ein Künstler veröffentlicht sein Werk und von diesem Augenblick an ist er nicht mehr allein „Herr des Geschehens“. Dieser lebendige Prozess im Umgang mit Kunst ist Kunstleben, ist leben mit Kunst, ist Umgang mit der Vielfalt des Menschlichen.
Ich fühle mich immer zuerst als Betrachterin und setze mich bewusst zuerst der Magie eines Bildes aus. Sicher, mich interessiert, was der Schöpfer eines Bildes an Ideen in seinem Werk umgesetzt hat. Das wird mir vieles erhellen und erklären, was mir auf den ersten Blick fremd geblieben ist. Wenn ich es will, werde ich gerade daraus einen besonderen Genuss des Werkes empfinden, denn ich kann nachvollziehen und verstehen, was wirklich gemeint ist, ein Fest für Analyse und Kunstgeschichte daraus machen, vergleichen, einordnen, werten - all das.
Aber – ich möchte mir immer auch die Freiheit nehmen, meine ganz eigenen Gedanken und Gefühle zu entwickeln, eine eigene Geschichte mit einem Bild zu haben: meine Liebesgeschichte und meine Verachtungsgeschichte, meine Geschichte. Die kann durchaus ein Eigenleben neben dem Bild entwickeln und sich plötzlich in einem Bedeutungsfeld wiederfinden, das sich auf den ersten Blick nur mir erschließt. Also lasse es neugierig auf mich zukommen, schaue und staune vielleicht und verbinde damit keine Wertung!
Anhand des Bildes „Göttliche Komödie“ von WolfTek möchte ich gerne einige Gedanken dazu notieren. WolfTek ist Kunstfotograf und „Fotocouturist“, ein Meister der digitalen Bildbearbeitung. Tausende real aufgenommener Bildteilchen sind in der „Göttlichen Komödie“ verarbeitet zu einem digitalen Kunstwerk, in einem Arbeitsprozess über vier Jahre hinweg.
WolfTek ordnet sein Bild selbst ein und macht inhaltlich klar, wo er seine Schwerpunkte sieht: Die „Göttliche Komödie“ soll an das Hauptwerk des mittelalterlichen italienischen Dichters Dante Alighieri erinnern, an die „Divina Commedia“, eben die „Göttliche Komödie“, eines der größten Werke der Weltliteratur. Der Dichter nimmt die Jenseitsvisionen des Mittelalters auf und schildert in der Ichform eine Reise durch drei Reiche der gedachten jenseitigen Welt: die Hölle, den Läuterungsbereich Purgatorio und das himmlische Paradies, die Freuden der Seligkeit im Angesicht Gottes.
Die Aufteilung des vertikal gestalteten Bildes „Göttliche Komödie“ knüpft an diese literarischen Zonen an, von unten gesehen die Hölle, das Gericht, das Paradies. Außerdem ist das Werk eine Hommage an das Hieronymus Bosch Gemälde „ Garten der Lüste“, können wir der Website von WolfTek entnehmen: www.wolftek.de Das Original hängt im „Prado“ in Madrid und ist in seiner ebenfalls dreiteiligen Ausführung horizontal angelegt.
Die Möglichkeit, dieses Werk eines Kunstfotografen und eines Meisters der digitalen Bildbearbeitung auf dem Computerbildschirm und in perfekter, klarer Auflösung anzuschauen, reine und strahlende Farben bis hin zu kleinsten Nuancen wahrnehmen zu können, gehört zur modernen Bildbetrachtung in diesem Kunstsektor und ist ein Fest für die Augen. Das Bild gibt es inzwischen aber auch als Leinwanddruck in den beachtlichen Maßen von 80 mal 240 Zentimetern.
Was sehe ich also auf diesem Bild, was nehme ich wahr, auf den ersten Blick, den ersten Eindruck, das erste Gefühl?
Wüste, Wasser, Waage, Wolken von Dampf, Windrad, weiße und nackte Körper, Masken, Aphrodisiac als weiße Aufschrift auf einer Flasche, die Licht in das Dunkel einer Unterwelt bringt. Ich muss lächeln ob der Aneinanderreihung dieser Begriffe mit dem Anfangsbuchstaben W und der strahlenden Dominanz der Flasche mit dem Aphrodisiakum. Garten der Lüste, Unterwelt der Lüste, Dominanz der Lüste, einsam, unberührt und verschlossen und doch so hell und strahlend.
Diese wunderbaren Wüstenstrukturen, die ich selbst so ähnlich auf Reisen gesehen habe, ihre Farben. Ich erinnere meine Begeisterung und Faszination, als ich sie zum ersten Mal erlebt habe, spüre die Luft, den Sand, die unendliche Weite bis zum Horizont, der hier mit dem Gebirge abgeschnitten ist.
Gibt es das Wort Paradiesabklatsch? Ja, diese Wüste ist ein Paradiesabklatsch, denke ich, mitsamt den Menschen darin, die auf diese Bronzeplatte geklatscht sind, platt und ohne Leben, eigentlich unwürdig für ein Paradies oder – unfähig im Paradies zu leben? Sie leben dort nicht. Haben sie dort jemals gelebt? Ist das Paradies ein Paradies, wenn es eine Wüste ist, eine Wüste mit einem auslaufenden See, also ohne Lebenskraft? Das Paradies als eine Scheinwelt der Harmonie, die sich verliert und mit dem Glauben daran verlieren sich auch die Menschen…verlieren sich in Dunkelheit und höllische Martern?
Warum hat er Adam und Eva leblos einfach so als Abbild auf diese Platte geklatscht, während alle Tier lebendig sind, denke ich und verfolge den See, der in der Erde versinkt und sich in einem tosenden Wasserfall in die Erde ergießt. Weißes Wasser, weiße Körper und dieses weiße und strahlende Schild „Aphrodisiac“ bringen das einzige Licht in die dunkelschwarze Unterwelt und Hölle, jedenfalls einen Ort der Martern.
Parallel stellt sich das Gefühl ein, das ich auf einer meiner ersten Reisen in arme Länder wie Indien hatte und die Frage: Warum muss Armut dort so malerisch sein? Welche Verbindung gehen Schönheit und Hässlichkeit ein, wenn es darum geht, Hölle darzustellen…
Dieses Bild scheint keine optimistische Botschaft zu vermitteln. Die Optimistin in mir windet sich, aber wenn ich ehrlich vor mir selbst bin, dann ist doch meine Aussage in Gesprächen schon so oft gewesen: Für mich sehe ich die Welt eigentlich positiv, aber die Geschichte der Menschheit als Ganzes ist gekoppelt an den Untergang unserer Sonne und damit unausweichlich auf eine ungewisse Weise endlich und damit eigentlich pessimistisch zu sehen, pessimistisch bis auf diesen einen kleinen Augenblick des guten, eigenen Lebens, der aber auf diesem Bild fehlt.
Ich spüre ein ablehnendes Gefühl diesem Konflikt gegenüber, auf so perfekt schöne Weise mit Hässlichkeit, Leiden und Pessimismus konfrontiert zu werden. Außerdem: Es nennt sich „Göttliche Komödie“ und hat weder Gott noch die Komödie zu bieten, im Gegenteil, es scheint Fragen, Zweifel und Ohnmacht zu inszenieren.
Immer mehr lässt mich der obere Teil des Bildes nicht los. Meine Augen bleiben immer öfter an der kopfähnlichen Felsformation hängen, die sich mittig aus der Wüste erhebt. Ich meine, einen Mund erkennen zu können und geschlossene Augen, den Kopf der Sonne zugewandt, fast wie der Kopf einer Schildkröte oder eines echsenhaften Wesens, die Ansätze von Schultern noch ein wenig über dem Boden zu sehen. Ich verfolge den empfundenen Körperbau dieser imaginären Echse in die Erde und entdecke auf der rechten Seite des Bildes so etwas wie einen kräftigen, muskulösen Fuß, in dessen Beuge sich die braune Flasche mit dem Aphrodisiakum befindet, in einer Position, als wolle dieser Fuß gleich wie mit einem Fußball mit ihr spielen.
Nein, ich pfeife meine Gedanken zurück und muss lächeln. Fehlt nur noch, ich beginne auf dem Bild danach zu suchen, wo denn die Schildkröte ihre Eier in den Sand und in die Erde gelegt hat – und entdecke doch tatsächlich unten in der linken Ecke die vier gallertartigen Gebilde, gefüllt mit zusammengekauerten Menschenleibern…
Noch einmal: Nein! Darf ich mir diese Art der Bildbetrachtung erlauben – in Gedanken an Dantes Göttliche Komödie und den Garten der Lüste von Bosch? Aber was kann ich gegen meine Gedanken und warum soll ich ihnen Zwänge auferlegen? Mein Lächeln entsteigt ja nicht einer gleichgültigen Betrachtung, im Gegenteil. Ich lasse mich von Farben und Formen an die Hand nehmen und gestatte ihnen für eine kurze Zeit, ein Eigenleben in mir zu entfalten.
Ich beschließe, dieses Bild für mich umzudefinieren. Die „Göttliche Komödie“ soll auch wirklich eine göttliche Komödie sein. Diese vier skurrilen „Menscheneier“ dort unten in der linken Ecke sollen mich nicht umsonst positiv inspiriert haben – und plötzlich ist die Umkehrung ganz einfach, leicht und überzeugend:
Das menschliche Leben wurde im Feuer „ausgebrütet“, in der Hitze von glühender Lava und nicht erkaltetem Metall hat es begonnen. Dort wurde es angelegt vor Menschengedenken, in der Hölle der Evolution. Dann steigt es nach oben – und alles ist in ihm angelegt und nichts wird ihm erspart: Lust und Liebe, Angst, Gesetz und Recht, Zweifel, Versagen, Hoffnung, alles. Dann irgendwann erscheint es auf der Oberfläche der Erde, noch nicht wirklich lebensfähig und immer in der Gefahr, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Aber die Wüste ist schön und die Vögel können fliegen und vor den Bergen ist die Welt nicht zu Ende. Sie geht weiter und wird von einem weiten Himmel überspannt…immer aber ist dieser Prozess auch der Umkehrung ausgesetzt, denn er ist nicht menschlich zu steuern, er bleibt im Dunkeln und dem Wunderbaren und Unheimlichen verhaftet.
Was habe ich nun mit diesem Bild gemacht? Sicherlich habe ich es nicht „richtig“ interpretiert, seinen Inhalt erfasst und bin den Gedanken von WolfTek nicht sehr nahe gekommen. Sollte ich es überhaupt wagen, irgendjemandem diesen Text zu zeigen? Sollte ich ihn nicht lieber in den Dateien meines Computers einer schlafenden Existenz überlassen? Andererseits erinnere ich viele skurrile Situationen vor Bildern und ebensolchen Interpretationen, wenn man unter sich war und nicht befürchten musste, von einem Kunstkenner mit verachtenden Blicken gewürdigt zu werden.
Ja, dieser Beitrag ist bewusst laienhaft persönlich. Ja, ich bin frei, Bilder ganz für mich zu interpretieren und mir meine Gedanken zu machen, ganz einfach zu genießen und wahrzunehmen, auf welchen Weg sie mich mitnehmen und führen – und da ich ein Plädoyer für den Genuss der subjektiven Bildbetrachtung schreiben wollte, war eigentlich auch nichts anderes zu erwarten…
Und womit jetzt enden? Genießen Sie jedes Bild, das Sie betrachten – auf Ihre Weise und lassen Sie sich Ihren Genuss nicht verordnen, durch nichts und niemanden!