erschienen im Hamburger Abendblatt am 15. August 2012

“Meine” Wespe bei der Arbeit

Den ganzen Sommer über gab es auf meiner Terrasse keine Wespen. Jetzt, plötzlich und unerwartet, schwebte sie beim Abendbrot im Tiefflug ein. Einige Runden brauchte sie schon, aber dann setzte sie sich offensichtlich genüsslich auf dem Rand der letzten Scheibe Kochschinken nieder und begann mit der Arbeit.

Keiner reagierte mehr hektisch. Die Wespe hatte ihre Ruhe vor uns, denn: Sie wurde zum Objekt unserer Betrachtung. Wie flink und geschickt ging sie vor, um aus dem Rand der Schinkens einen kleinen Teil herauszulösen. Ihr kleiner Körper zitterte dabei vor Anspannung, kippte wie ein Lkw auseinander, der gerade dabei ist, Ladung abzuwerfen, zog sich wieder zusammen, zerrte und schnitt bei alledem offensichtlich sehr geschickt immer weiter in das Fleisch. View full article »