Category: Worte in Vielfalt


Von Johanna Renate Wöhlke

Burton, Winnetou, Old Shatterhand
Burton, Winnetou, Old Shatterhand

Karl May Spiele 2014

Die Karl-May-Spiele haben zur Pressekonferenz geladen. Angetreten sind die große Karl-May-Schauspielerfamilie, dazu über zwanzig Pferde, fünfzig Komparsen sowie die Vögel Jimmy und Cliff. Cliff ist ein majestätischer Weißkopfseeadler. Er ist als „Ko-inta“ der Begleiter Winnetous. Jimmy ist eine Weißrückengeierdame mit zwei Metern Flügelspannweite. Ohne sie geht es in diesem Jahr in Bad Segeberg nicht, denn der Titel des Stückes der Karl-May-Spiele 2014 lautet „Unter Geiern – Der Geist des Llano Estacado“.

Geier Jimmy mit Regisseur Norbert Schultze jun. und Falknerin Claudia Fischer
Geier Jimmy mit Regisseur Norbert Schultze jun. und Falknerin Claudia Fischer

Falknerin Claudia Fischer hat kein Problem damit, die beiden Vögel bei ihrem „Auftritt“ zu unterstützen. Sie fliegen, und wie sie fliegen. Sie landen auch genau dort, wo sie es sollen. Majestätisch schwebt der Weißkopfseeadler in die Szene vom oberen Rand der Zuschauerarena über Sitzbänke und neugierige Köpfe ein und landet auf Winnetous Arm. Die Kameras klicken im Dauermodus. Was für ein ein Motiv!
Was für Motive bietet aber auch alles andere, das die Macher der Karl-May-Spiele in diesem Jahr entwickelt und ihren Zuschauern zu bieten haben – angefangen mit dem neuen Bühnenbild von Andreas Freichels. Er integriert die gefährliche und triste Wüstenlandschaft des Stückes, das Gasthaus nebst Store „Helmers Home“, ein Comanchendorf und eine geheime Oase inmitten des Llano Estacado zu einem beeindruckenden Ensemble. Auf- und Abgänge von Reitern, Kutschen, Komparsen und Schauspielern lassen Perfektion und Spielfreude strahlen.

Regisseur Norbert Schultze jun. moderiert es mit Freude und führt in die Szenen ein. Zum 14. Mal ist er der Regisseur der Karl-May-Spiele. Seit Mai ist er wieder in Bad Segeberg, denn im Winter lebt er in Kapstadt. Dort bringt er als Gründer des Deutschen Theaters diverse Inszenierungen auf die Bühne. Aber wer schon in den 60er Jahren mit Pierre Brice und Lex Barker am Set war und Karl-May-Filme gedreht hat, für den ist es die pure Freude, hier am Kalkberg zu inszenieren. Das ist ihm wieder einmal gelungen! Als Experte für eindrucksvolle Massenszenen und punktgenau inszenierte Komik sowie stimmungsvolle Musikuntermalung hat er in Bad Segeberg auch in diesem Jahr seine Meisterschaft bewiesen.

Christian Kohlund als Burton
Christian Kohlund als Burton

Mit den „Sechzigern“ allerdings hat es in diesem Jahr bei den Karl-May-Spielen eine besondere Bewandtnis: 63 Jahre ist es her, dass hier dieses Freilichtspiel eröffnet worden ist; 63 Jahre alt ist auch der diesjährige Bösewicht und Schauspielerstar Christian Kohlund. Diese beiden passen also offensichtlich sehr gut zusammen. Karl-May-Spiele- Bad Segeberg Geschäftsführerin Ute Thiel: „ Wir freuen uns, dass es in dieser Saison geklappt hat, denn wir haben uns Christian Kohlund seit Jahren für unser Ensemble gewünscht.“ Sein Charme allerdings und seine markante Bassstimme, die ihm in den Medien die Bezeichnung „Frauenschwarm“ eingetragen haben, wird Christian Kohlund in Bad Segeberg in die verschlagenen Täuschungsmanöver des gefürchteten Gangsters und Kopfes der Llanogeier-Bande ummünzen, der als Wolf im Schafspelz unterwegs ist. Als Priester Burton versucht er, mit frommen Sprüchen und einem am Gürtel der schwarzen Soutane baumelnden Kreuz zu täuschen. Ein Charakter, mit dem er seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellt. Das charmante Lächeln taucht erst zum Schluss wieder auf, als das Blitzlichtgewitter der Fotografen und die Fernsehkameras auf ihn gerichtet sind.

Winnetou mit dem Adler Cliff
Winnetou mit dem Adler Cliff

Aber Karl May wäre nicht Karl May, wenn nicht die beiden einen bewunderten Mittelpunkt böten, ohne die es nun einmal nicht geht: Winnetou und Old Shatterhand! Dabei erweisen sich die beiden Blutsbrüder nicht nur als Friedensstifter und Versöhner, sondern sie sind in diesem Jahr auch schlagkräftig unterwegs, Jan Sosniok als Winnetou, Wayne Carpendale als Old Shatterhand.
Sosniok gibt den Winnetou in Bad Segeberg in der zweiten Saison und die Rolle ist ihm auf den Leib geschneidert. Er hat Winnetou in dieser Inszenierung eine besondere Note verliehen. Sein Kampf für Gerechtigkeit ist nicht nur einer mit Worten. Er lässt die Bösewichter auch schon mal im handfesten Kampf spüren, wenn sie zu weit gegangen sind. Als er im vergangenen Jahr in „Winnetou I – Blutsbrüder“ am Kalkberg einritt, bahnte sich ein Erfolg an. Befürchtungen, dass durch den Wechsel in der Besetzung des Winnetou die Besucherzahlen zurückgehen würden, bestätigten sich nicht, im Gegenteil. Am Ende der Saison 2013 konnten sich Sosniok und seine Kollegen über das beste Ergebnis in der Geschichte der Karl-May-Spiele freuen.

Tod am Helmers Home
Tod am Helmers Home

Wayne Carpendale kennt den Kalkberg und die Karl-May-Spiele seit vielen Jahren. Vor elf Jahren reüssierte er als Old Surehand, dem besten Schützen des Wilden Westens, und überzeugte dort mit einer dynamischen und sympathischen Darstellung. Er beweist in dieser Inszenierung genau wie Sosniok, wie wichtig körperliche Fitness und Mut sind, um die spielerischen Anforderungen zu erfüllen: Action-Szenen, in denen der Sand in der Arena aufgewirbelt wird und die beiden Blutsbrüder sich im Kampf messen, verlangen sportliches Können und Spielfreude der besonderen Art. Man spürt die Hand von Dr. Steve Szigeti, der das Stuntteam leitet, und seit über dreißig Jahren in Film-, Fernseh- und Theaterproduktionen für Action sorgt. Dem Publikum wird es gefallen, den Akteuren sichtlich auch.

Buffalo Bill
Buffalo Bill

Zum ersten Mal knüpft eine Inszenierung am Kalkberg das Band zum echten Wilden Westen indem es Buffalo Bill mit einbezieht. Er ist historisch und wird malerisch und einfallsreich mit seiner Wild-West-Show in die Handlung eingebaut. William Frederick Coda alias Buffalo Bill wird von Joshy Peters gespielt. Er ist ein alter Hase in Bad Segeberg und nun schon 27 Jahre lang in verschiedenen Rollen dabei. Wenn er mit Kutschen, Pferden, Stunts, Zirkus und Musik einzieht, entfaltet sich eine bunte und fröhliche Szenerie.

Wer auf das „sächsische Element“ gewartet hat, wird nicht enttäuscht. Uwe Karpa als Quacksalber Professor Hieronimus Zacharias Schmalfuß wird das Publikum mit Sicherheit durch seine explosiven Experimente überzeugen. Neu am Kalkberg ist die Hamburger Schauspielerin Heidrun Fiedler. Sie spielt die mutige Westernlady Mary Helmers. Sie verbindet eine Romanze mit dem geheimnisvollen Westmann Bloddy Fox, gespielt von Nicolas König. Auch er ein langjähriges Mitglied im Ensemble, nun schon zum zehnten Mal.

Professor Schmalfuß
Professor Schmalfuß

In weiteren Rollen spielen Dirc Simpson als Schiba-bigk, Häuptlingssohn der Comanchen, der den Mord an seinem Vater rächen will. Sein Debut in Bad Segeberg gab Fabian Monasterios schon im Jahr 2012. In dieser Saison spielt er Stewart, die rechte Hand von Gangsterboss Burton in der Llanogeier-Bande. Harald P. Wieczorek ist in drei Rollen zu sehen: als alter Comanchenhäuptling Tevua-schohe, als Store-Besitzer John Helmers und Diamantenhändler Mr. Leader. Schon in den 80er Jahren spielte Maik Sommer als Reiterstatist in Bad Segeberg. Dann folgten immer wieder Sprechrollen und mittlerweile fährt er die Kutschen durch den Sand der Arena. In diesem Jahr ist er der Gangster Porter und Major Owens von der US-Kavallerie.

Als „Off-Sprecher“ des Stückes für Ansagen und Begleittexte zwischendurch sind Reiner Schöne und Marek Erhardt aus dem Lautsprecher zu vernehmen. Auch diese beigen kennen den Kalkberg als Ensemblemitglieder aus Inszenierungen vergangener Jahre. Reiner Schöne spielte zweimal mit. Seit 2008 begleitet aber seine Stimme die Zuschauer durch die Wildwest Abenteuer in Bad Segeberg. Marek Erhardt spricht Texte zur Organisation, die Sicherheitsansage und Texte in der Pause. Der Schauspieler und Enkel von Heinz Erhardt wird vielen Zuschauern noch als Stadionsprecher des HSV in Erinnerung sein.

 

Winnetou und der Geist von Llano Estacado
Winnetou und der Geist von Llano Estacado

Der Premiere entgegen fiebern nicht nur die Aktiven in der Arena. Das Buch zum Stück hat Michael Stamp geschrieben. Zu erleben, wie sich 70 Seiten Dialoge und Regieanweisungen mit Leben erfüllen, ist immer wieder ein spannender Prozess. Ebenso geht es Produktions- und Spielleiter Stefan Tietgen. Auch er schon ein alter Hase in der Karl-May-Spiele Familie, seit 15 Jahren dabei. Er wird sich sicherlich in diesen Tagen des Juni und Juli 2014 an eine seiner bislang größten beruflichen Aufgaben erinnern: die Übertragung der Endrundenauslosung zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Leipzig.

Premierenfieber sieht bei Bühnenbildner Andreas Freichels übrigens besonders aus: Anschauen geht nicht, weil er in jeder Szene zu sehr mitfiebern würde. Hinterher freut er sich über den Applaus des Publikums, meint er, und die strahlenden Kollegen umso mehr. Ein volles Haus mit 7500 Zuschauern dürfte nicht zu überhören sein!

Und was ist mit dem Geist des Llano Estacado? Dazu schweigt die Autorin. Schließlich muss nicht alles im Voraus verraten werden. Nur so viel sei gesagt: Auch er kann reiten!

Infos:
Spielzeit: 28. Juni bis 7. September 2014
Jeden Donnerstag, Freitag und Samstag: 15 Uhr und 20 Uhr
Sonntag: 15 Uhr
Premiere 28. Juni 2014, 20.30 Uhr
Karten an allen Vorverkaufsstellen oder unter
www.karl-may-spiele.de
Ticket Hotline und Infos unter: 01805-952111

Fotos: Johanna Renate Wöhlke

 

 

 

Cosia Immerscheen freut sich sehr, im Rahmen von Kulturförderung in Hamburgs Süden im Süderelbe Einkaufszentrum ihre Zelte aufschlagen zu können.

Dort zeigt sie seit dem  26. Juli 2014 ihre Bilder und lädt zum Schauen und ‘”Klönen” ein.

Geöffnet ist immer sonnabends von 10 bis 12 Uhr und nach Vereinbarung. Die angekündigte Öffnungszeit bis zum 21. Dezember 2014 ist also verlängert worden.

Im Rahmen der NDR Sommertour 2014, die in diesem Jahr in Hamburg Neugraben halt machte, interviewte die NDR 90.3 Redakteurin Petra Volquardsen Cosia Immerscheen an der Bratpfanne des Lebens. Cosia bedankt sich sehr herzlich und sagt:

Hier können Sie und könnt Ihr dieses Interview hören.

Spiegeleier braten mit der NDR 90.3 Redakteurin Petra Volquardsen

Weitere Infos von NDR 3 über die Sommertour:HIER

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Die ersten Besucher

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50 lila Herzballons für Neugraben!


 

Wie in der Wüste…

Gibt es im Hamburger Hafen Wüstenschiffe? Diese Frage könnte seit dem 4. Juli 2014 bejaht werden. Allerdings darf der geneigte Leser hier mehr erwarten als ein Wortspiel, denn er wird sich so einfach nicht hinters Licht führen lassen, gerade wenn das „Wüstenschiff“ den Namen „AIDAluna“ trägt. Der spielt bekanntlich  auf die dunklere Tageszeit an. Aber Nacht war es nicht, sondern strahlender Sonnenschein, als die „ AIDAluna““  zu ihrer kürzesten Kreuzfahrt auslief, etwa eineinhalb Seemeilen lang vom Cruise Center in Hamburg – Altona bis an den Kronprinzkai in den Kaiser-Wilhelm-Hafen in Hamburg – Steinwerder.

Das tat sie zum feierlichen ersten Spatenstich zum Bauauftakt für das dritte Kreuzfahrtterminal am Kronprinzkai , das „Cruise Center 3“, kurz CC3 genannt.

Michael Ungerer und Hanjo Müller

Die Feiernden wurden mit der „AIDALuna“ an den Kai des neuen Terminals gebracht. Kapitän Hanjo Müller schaffte das im eleganten Rückwärtsgang, wie von einem solchen Schiff nicht anders zu erwarten: Das erste Mal anlegen, wo noch nie ein Kreuzfahrtschiff angelegt hat.  Eine Jungfernfahrt der besonderen Art, denn eine Kaimauer gibt es schon, sonst aber nur eine Wüstenlandschaft mitten im Kaiser-Wilhelm-Hafen, auf der nun das neue Kreuzfahrtterminal errichtet werden soll.

Die historischen Spaten warten

Dort ist der Eindruck einer zwanzig Fußballfelder großen Wüste für alle real, als sie über die Gangway auf den Kronprinzkaikai  hinunterschreiten, unmittelbar zu auf den fototechnisch ergiebigen  Platz: einen präparierten Sandhügel mit vier Schaufeln für den historischen Spatenstich, vier weiße Sturzhelme inbegriffen. Den vollziehen dann: Wirtschaftssenator Frank Horch, Jens Meier – Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburger Port Authority, Michael Eggenschwiler – Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Hamburg GmbH und Projektleiterin Iris Scheel.

Frank Horch spricht auf der AIDAluna zu den Gästen

Gastgeber dieser „kürzesten Kreuzfahrt aller Zeiten“ ist AIDA Vorstandschef Michael Ungerer. Seine Freude darüber, dass sich die Kreuzfahrtbranche wachsender Beliebtheit erfreut, dürfte ungetrübt sein. Deutschland sei inzwischen schon weltweit die Nummer zwei im Passagieraufkommen. Dies werde sich noch steigern, so hofft er. Hamburg habe sich zu einer der beliebtesten Kreuzfahrtdestinationen Europas entwickelt. Sein Unternehmen wird mit der im Bau befindlichen, dreihundert Meter langen „AIDAprima“ ab 2016 hier anlegen. Für Schiffe wie sie ist dieses Cruise Terminal geplant. Wöchentliche und ganzjährige Abfahrten soll es geben. Wer hätte das noch vor wenigen Jahren für möglich gehalten.

Wirtschaftssenator Frank Horch begründet diesen Schritt: „Die Kreuzfahrt ist zu einem starken Wirtschaftszweig innerhalb des Hafens geworden und beflügelt den Tourismus in der Stadt. Aus diesem Grund investiert Hamburg in den Kreuzfahrtstandort. Mit der Realisierung des dritten Kreuzfahrtterminals folgt der nächste Schritt, um der Nachfrage der Reedereien nach leistungsstarken Terminalkapazitäten auch in der Zukunft zu entsprechen. Von dieser guten Entwicklung profitiert die gesamte Hamburger Wirtschaft.“

Gleich ist es soweit – nach dem Reden kommt das Schaufeln!

Der Auftrag beinhaltet neben dem Bau des Terminalgebäudes, der Flächenherrichtung mit Parkplätzen und Zufahrtswegen sowie der Verstärkung der Kaimaueranlagen auch den Betrieb dieses dritten Terminals sowie der bereits bestehenden in Altona und der Hafencity. Für beide Vorhaben fungiert der Flughafen Hamburg als starker Partner, der vor allem seine Expertise für die Bereiche Terminalbau- und betrieb sowie die Gepäckabfertigung mitbringt.

„Der Bau des dritten Kreuzfahrtterminals ist eine komplexe Aufgabe und zugleich eine neue Herausforderung, der wir uns gerne stellen. Mit dem neuen Kreuzfahrtterminal schaffen wir zusätzliche Kapazität für alle Reedereien. Die Zahl der Schiffsanläufe und die Prognosen zeigen, dass Hamburg ein drittes Kreuzfahrtterminal braucht“, erklärt Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority ( HPA).

Anlegen am “Wüstenkai”

Das neue Terminal am Kronprinzkai  im mittleren Freihafen entsteht auf einer Fläche von rund zwei Fußballfeldern. Nach der Inbetriebnahme können dort 8.000 Passagiere pro Anlauf abgefertigt werden. Damit die Gepäckmengen reibungslos bewältigt werden können, sollen Ein- und Ausstiegsbereiche voneinander getrennt werden. Während im östlichen Gebäude die Abreise erfolgen wird, können gleichzeitig neue Gäste über das westliche Gebäude an Bord gehen.

„Mit der Teilnahme an dem Projekt „3. Kreuzfahrtterminal“ kann der Flughafen sein Prozess-Know-how im Terminalmanagement sowie in der Passagier- und Güterlogistik einbringen und weiter ausbauen. Die vorhandenen Synergien zwischen den Kreuzfahrtterminals und dem Flughafen, wie optimale Abläufe im Terminal und beim Gepäckhandling, erhöhen gleichermaßen die Standortattraktivität des Hafens und des Flughafens“, sagt Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Hamburg GmbH.

Die ersten Spatenstiche sind getan. ( von links) Jens Meier, Iris Scheel, Frank Horch, Michael Eggenschwiler

Die Zufahrt zum neuen Terminal CC3 wird über die Buchheisterstraße erfolgen, die zu diesem Zweck dreispurig ausgebaut wird. Auch der Knotenpunkt Reiherdamm/Buchheisterstraße wird angepasst und mit einer Ampelanlage ausgerüstet. Neben der Zufahrt über Land wird es die Möglichkeit geben, das neue Terminal mit der Fähre zu erreichen. Zu diesem Zweck wird im östlichen Bereich des Terminals ein öffentlicher Anleger errichtet. An der bereits bestehenden Kaimauer werden Fender, Poller und Dalben nachgerüstet, so dass dort künftig die ganz großen Kreuzfahrtschiffe festmachen können.

Fertig für den historischenAugenblick

Die Kosten für das Gesamtprojekt inklusive der öffentlichen Verkehrsanbindung und des zukünftigen Investments in das CC1 werdenn mit rund 80 Millionen Euro angegeben. Die Nutzung des 3. Kreuzfahrtterminals CC3 ist zunächst auf 15 Jahre angelegt.

Das neue CC3 soll 2016 fertig sein. Wenn dann die große AIDAprima oder die Queen Mary 2 anlegen werden, dann sicherlich nicht als „Wüstenschiffe“. Diese Landschaft wird sich dann  hoffentlich in ein funktionsfähiges Cruise Center verwandelt haben, auf dessen ambitionierte Logistik man schon heute gespannt sein darf.

 

Anhang: Was ist die Hamburg Port Authority?

Die Hamburg Port Authority betreibt seit 2005 ein zukunftsorientiertes Hafenmanagement aus einer Hand. Als Anstalt öffentlichen Rechts ist die HPA verantwortlich für die effiziente, Ressourcen schonende und nachhaltige Vorbereitung und Durchführung von Infrastrukturmaßnahmen im Hafen. Die HPA ist Ansprechpartner für alle Fragen der wasser- und landseitigen Infrastruktur, der Sicherheit des Schiffsverkehrs, der Hafenbahnanlagen, des Immobilienmanagements und der wirtschaftlichen Bedingungen im Hafen. Dazu stellt die HPA die erforderlichen Flächen bereit und übernimmt alle hoheitlichen Aufgaben und hafenwirtschaftlichen Dienstleistungen. Sie vermarktet spezielles, hafenspezifisches Fachwissen und nimmt die hamburgischen Hafeninteressen auf nationaler und internationaler Ebene wahr.

www.hamburg-port-authority.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von Johanna Renate Wöhlke

Herbst

Es ist der 14. November 2013. Es ist in Hamburg. Ich kann sogar genau sagen, wo in Hamburg: zwischen dem Hauptbahnhof und der Bushaltestelle Gurlittstraße in der Langen Reihe, im Bus der Buslinie 6.

Die Sonne scheint durch die Wolken. Es gibt freie Stellen am Himmel, Wolkenlöcher in einer weißgrauen zerfaserten Wolkendecke. Kein Regen, kein Schmuddelwetter, kein Sturm, noch nicht einmal Wind.

Ich komme mit der S-Bahn am Hauptbahnhof an. Es herrscht Gewimmel. Ich denke an die sechs Millionen Touristen jährlich in Hamburg, als ich Menschen in den Bus für Stadtrundfahrten einsteigen sehe. Sie werden jetzt bequem sitzend durch meine Stadt gefahren und sie dabei kennenlernen. Schön für Hamburg, schön für die Touristen.

Klassische Musik im Ohr, die die Junkies fernhalten soll, begleitet mich auf dem Fußweg von der S-Bahn quer über den Bahnhofsvorplatz zum Zebrastreifen an der Ampel. Ich muss auf die andere Straßenseite. Die Richtung kenne ich. So gehe ich auch immer, wenn ich von der S-Bahn kommend zum Schauspielhaus gehe.

Neben mir unterhalten sich in gutem Deutsch zwei junge Männer, die türkischer Abstammung sein könnten. Eine alte Frau zieht einen alten schwarzen Pudel hinter sich her. Eine junge Frau schiebt eine rote Kinderkarre, aus der ihr ein Kind quietschvergnügt einen Keks entgegenhält.

Jetzt warten wir alle an der roten Ampel. Dann zeigt die Ampel grün. Wir gehen über die Straße. Unsere Wege trennen sich. Meiner führt nach links zur Bushaltestelle. Dort werde ich in einen Bus der Linie 6 steigen, um weiter in die Lange Reihe zu fahren.

Eine Karte habe ich schon, also steige ich ein und gehe am Fahrer vorbei nach hinten durch. Viele Fahrgäste steigen ein. Da ich an der nächsten Haltestelle wieder aussteigen muss, bleibe ich vor der Mitteltür des Doppelbusses stehen. Dicht drängen sich hier nun die Fahrgäste. Eine Frau im Rollstuhl mitten unter ihnen.

Auf der linken Sitzbank vor der Tür sitzt am Fenster ein älterer Mann und neben ihm am Gang ein junger Mann. Während ich mich gerade an der Stange festhalten will, weil der Bus anfährt, kreuzen sich unsere Blicke. Wir lächeln uns an. Ich denke: Ein gut aussehender und freundlicher junger Mann. Er hat schwarze Haare und tiefbraune Augen, ein wirklich bezauberndes Lächeln. Woher er wohl kommen mag? Ach Jugend, denke ich…

In diese Gedanken hinein höre ich ihn sagen: „Darf ich Ihnen meinen Platz anbieten? Bitteschön!“ Er sagt wirklich: Darf ich ihnen meinen Platz anbieten!

„Das ist nett von ihnen, vielen Dank!“

Darüber hinaus sprachlos setze ich mich hin.

Es war das erste Mal. :)

Das Känguru trägt blaue Schuh

Nähere Informationen auch hier

Im Zusammenhang mit dieser Ausstellung hat Holger Waernecke mit mir meine Kinderlieder aufgeführt. Dafür danke ich ihm sehr!

( www.holger-waernecke.de)

Kinderlieder und Kinderliteratur

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Die Einladungskarte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Das Programm

 

Folgende 5  Bilder von mir (Cosia Immerscheen) werden gezeigt:

Meine 5 Bilder der Gruppenausstellung

 

 

 

 

 

Fast ohne den zweiten Flügel fliegen durch die Welt…

Artikel im Hamburger Abendblatt am 2.Mai 2013 von Thomas Sulzyc

Mit Schnee bedeckte Eier erschaffen den Schneeeierbaum!

Wir Schreibenden haben es ganz leicht mit den Jahreszeiten. Uns hemmt keine Regel, keine Verwaltungsvorschrift, kein Gesetz. Sogar die Charta der Vereinten Nationen kann uns nicht hindern, unserer Phantasie freien Lauf zu lassen. Wir haben es einfach – wir machen uns nur Gedanken:  Plötzlich sind sie da, die Ergebnisse eines schneegesteuerten Denkprozesses im Spätwinter, der eigentlich schon lange ein  Frühfrühling hätte sein können, es nicht wurde – und nun zum Schnühling  degeniert ist. Richtig gelesen: Schnühling!

Der Schnühling  ist offensichtlich die wettermoderne Zwischenjahreszeit, eingebaut zwischen Winter und Frühling, wenn der Schnee sich noch nicht entschieden hat, den blühenden Stiefmütterchen Platz zu machen und die erwartungsvoll in den Baum gehängten Ostereier sich mit weißer Schneehaube bestaunen lassen. Schnühling ist jetzt. Ein Blick aus dem Fenster macht es mehr als deutlich.

Der klimabesorgte moderne Mensch macht sich daraufhin Gedanken. Er muss dazu nicht unbedingt Journalist oder Schriftsteller sein. Denken reicht aus. Wenn es allerdings darum geht, diese bahnbrechenden Gedanken seinen Mitmenschen mitzuteilen, dann ist es nicht schlecht, in die Tasten zu greifen und den nicht verschneiten Buchstaben einen Besuch abzustatten. View full article »

Eine junge Mutter kreiiert für ihre Tochter kunstvolle Schulbrote

Antje Crosby

Schon mal was von Würstchenherzen und Würstchenbonbons gehört oder von Wurzelblumen und Käseengeln, von Sterneiern oder „I-love-You-Bananen“ ? Dann kommt nun die Gelegenheit, all diese Köstlichkeiten kennenzulernen, denn die Heimfelderin Antje Crosby (30) kreiert all diese tollen Appetit- und Gaumenfreuden als Schulbrote für ihre kleine Tochter Madleen. Die geht seit August in die Grundschule.

Niemals langweiliges Schulbrot, das schwor sich Antje Crosby, als sie im Internet über eine Seite „stolperte“, auf der japanische Bento-Boxen zeigen, wie abwechslungsreich und kreativ Nahrungsmittel gestaltet werden können. Was in Japan geht, kann ich auch, so dachte sie. Daraufhin machte sie sich ans Werk und ist inzwischen an Kreativität nicht mehr zu bremsen, denn, so meint sie: „ Wenn es schön aussieht, wird es auch gerne gegessen!“

Vielfältig mit Fantasie

Da werden Äpfel zu kunstvollen Blättern geschnitten und kurz in Zitronensaft getaucht, damit sie nicht braun werden. Auf die Schale einer Banane wird „I love You“ geritzt und nach einer Weile erscheint die Bananenschrift an diesen Stellen gut leserlich braun. Aus Würstchen werden mit gekonnter Schnitttechnik Würstchenbonbons oder Herzen. Die werden übrigens mit Spaghettistangen zusammengehalten. Ein Trick, der zu keinem Abfall führt, denn die kleinen Nudelteile werden mit aufgegessen.

Ein kleiner Babybel Käse und seine rote Rinde eignen sich wunderbar dazu, ein Ninja Gesicht oder auch ein kleines Mädchengesicht daraus zu machen. Karottenscheiben „erblühen“ zu Wurzelblümchen. Warme gekochte Eier verformen sich in einer kleinen Pressform zu Eiersternen, denn weich lassen sie sich gut in eine andere Form schmiegen. View full article »

Bärbel Dräger – eine Kulturbegleiterin beim “Hamburger Kulturschlüssel – ein Angebot von “Leben mit Behinderung in Hamburg”

Bärbel Dräger

Mit dieser Frau möchte ich auch mal gerne ausgehen! Der Gedanke kommt mir gleich nach der ersten Sekunde, denn: Bärbel Dräger hat am helllichten Tag im Advent eine Kerze im Glas vor der Haustür angezündet, um mich zu empfangen. Ich habe mich mit ihr verabredet, weil sie mir etwas über ihre ehrenamtliche Tätigkeit im „Hamburger Kulturschlüssel“ erzählen soll. Dort nämlich geht man miteinander aus: „Kulturbegleiter“ nehmen „Kulturgenießer“ unter ihre Fittiche und begleiten sie zu kulturellen Veranstaltungen aller Art, wenn sie durch Behinderungen nicht in der Lage sind, allein in ein Theater zu gehen, ein Konzert, das Kino, Museen oder Sportveranstaltungen zu besuchen. Die Karten werden von den Hamburger Kulturorganisationen gespendet. Der „Hamburger Kulturschlüssel“ vermittelt die freiwilligen Begleiter und die Freikarten.

Nun gilt meine Aufmerksamkeit einer freundlichen und fröhlichen Frau, deren Charme und wachen Augen ich mich nicht entziehen kann. Die Stiefel aus dem Schnee kann ich am Abtreter vom Schnee befreien und anbehalten. Den Mantel muss ich mit in den zweiten, warmen Flur nehmen, damit er kuschelig warm bleibt. Es geht die Treppe nach oben in ein Zimmer, in dem sie Klavier spielt und auf der Flöte übt. View full article »